USA

Der Präsident, der Elefant und sein Gedächtnis

Donald Trump rühmt sich eines Gedächtnistests.
Donald Trump rühmt sich eines Gedächtnistests. REUTERS
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Donald Trump rühmt sich eines Gedächtnistests. Dass er just auf Fox News entzaubert wurde, ärgerte ihn.

Wien/Washington. In Florida, den Südstaaten und in Kalifornien grassiert die Corona-Epidemie; in Washington eskaliert gerade der Streit um die Entsendung von Bundestruppen in Städte wie Chicago oder Albuquerque, und in Portland tobt unvermindert die Auseinandersetzung zwischen Truppen des Heimatschutzministeriums und einigen Demonstranten. Jüngst geriet sogar Bürgermeister Ted Wheeler in den Tränengashagel, als er zu schlichten versuchte.

Donald Trump ist unterdessen weiterhin von sich selbst fasziniert. In einem Interview mit Fox News rühmte er sich neuerlich, dass er „mit Bravour“ einen Gedächtnistest bestanden habe. Offenbar sitzt ihm ein Interview des Fox-News-Journalisten Chris Wallace wie ein Stachel im Fleisch.

Wallace, Sohn der Reporterlegende Mike Wallace, registrierter Demokrat und solitäre Stimme in dem Murdoch-Sender, hatte dem Präsidenten hart zugesetzt. In ruhiger und sachlicher Art widerlegte er Trump in mehreren Punkten und brachte ihn zum Schwitzen. Schließlich sagte er, er habe sich dem Gedächtnistest ebenfalls unterzogen – und er sei keineswegs schwer gewesen. Es galt dabei, einen Elefanten zu erkennen, von der Zahl 100 jeweils sieben zu subtrahieren und sich an eine gewisse Reihenfolge zu erinnern.

Denkwürdig war auch, wie Trump sich um eine Antwort auf die Frage drückte, ob er eine Wahlniederlage akzeptieren würde. Es war eine Vorlage für Herausforderer Joe Biden, der Trump jetzt als „Rassisten“ abstempelte. (vier)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.07.2020)

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