Wiener Börse

Nachhaltige Aktien schlugen sich in der Krise besser

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Archivbild.(c) Bloomberg (Akos Stiller)
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ATX Prime stürzte stärker ab als Vönix.

Wien. Ökologische und soziale Kriterien gewinnen bei Anlegern an Bedeutung – und scheinen sich auch finanziell zu rechnen, jedenfalls an der Wiener Börse. Dort hängte der heimische Nachhaltigkeitsindex Vönix den ATX Prime im Indexjahr 2019/2020 um 2,6 Prozentpunkte ab und gab auch in der schlimmsten Phase des coronabedingten Kurseinbruchs nicht ganz so stark nach, wie der auf nachhaltige Investments spezialisierte Research-Anbieter RFU errechnete.

Im Vönix finden sich rund 20 (aktuell 19) Unternehmen des heimischen Aktienmarkts, die bei einem jährlichen Nachhaltigkeitsrating anhand eines Modells mit Ausschluss- und Positivkriterien jeweils am besten abschneiden. Der Vönix startete im Jahr 2005 und beendete am 19. Juni 2020 sein 15. Indexjahr mit einem Stand von 972,54. Nach einer zunächst stabilen Entwicklung kam es ab Mitte Februar zu einem Kursrutsch von über 40 Prozent. Ab Mitte März setzte eine Erholung ein. Die Verluste ließen sich allerdings nicht mehr wettmachen, die Jahresperformance des Vönix fiel mit minus 18,1 Prozent deutlich negativ aus.

Neue Zusammensetzung

Sein konventionelles Pendant, der ATX Prime, büßte laut RFU jedoch im selben Zeitraum 20,8 Prozent ein. Auch die Volatilität fiel beim Vönix mit 27,9 Prozent spürbar niedriger aus als beim ATX Prime (32,5 Prozent). Beim Kurssturz ab 18. Februar verlor der Vönix 43 Prozent, der ATX Prime sogar 47,6 Prozent.

Die Zusammensetzung des Vönix hat sich ab 22. Juni 2020 leicht verändert. Valneva ist ausgeschieden, Grund ist das Delisting an der Wiener Börse. Dafür kehrte die Raiffeisen Bank International in den Nachhaltigkeitsindex zurück. Ausschlaggebend war laut RFU neben nachhaltiger Produktpolitik vor allem die Verbesserung des Managements spezieller Risken (z. B. Russland, Ölbranche, Offshore). (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.07.2020)

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