Wiener Zinshaus trotzt Covid-19

Wiener Zinshaus
Wiener Zinshaus(c) Die Presse (Clemens Fabry)
  • Drucken

Der Zinshausmarkt ging bisher unbeschadet durch die Coronakrise.

Dem Wiener Zinshausmarkt konnte die Coronakrise bisher nichts anhaben. Zu diesem Schluss kommen die Experten von EHL Investment Consulting in ihrem am Mittwoch präsentierten Zinshausmarktbericht. „Tatsächlich verzeichneten wir sogar ein regeres Interesse als zu ,normalen' Zeiten“, sagt Herwig Peham, Zinshausspezialist von EHL Investment Consulting. Das sei ein untrügliches Zeichen, dass Zinshäuser als sicherer Hafen in unsicheren Zeiten gesehen würden, betont er. Der Experte rechnet daher damit, dass das im Jahr 2019 erzielte Transaktionsvolumen von 1,75 Mrd. Euro heuer sogar übertroffen werden könnte.

Hohes Engagement von Privaten und Stiftungen

Der Markt wird nach wie vor von österreichischen Investoren dominiert, wobei die größte Investorengruppe mit 55 Prozent auf Private und Stiftungen entfällt. Mit einem Anteil von 43 Prozent stark vertreten sind aber auch die Projektentwickler. „Während bei ersteren der Sicherheitsaspekt ihres Investments im Vordergrund steht, spielt bei der Gruppe der Entwickler die Sanierung mit nachfolgender Parifizierung und Abverkauf der einzelnen Wohnungen eine große Rolle“, erläutert Franz Pöltl, Geschäftsführender Gesellschafter von EHL Investment Consulting. Aufgrund der restriktiveren Bestimmungen weniger im Mittelpunkt stehe nunmehr der Abriss alter Gebäude mit nachfolgendem Neubau. Immo-AGs und Fonds, Banken und Versicherungen sind im Zinshausmarkt mit einem Anteil von je ein Prozent weiterhin sehr schwach vertreten.

Stark zugenommen haben die Transaktionen bei Objekten unter einer Million Euro. Hier schnellte der Anteil von sechs im Jahre 2018 auf 30 Prozent im Jahr 2019 hoch. Mit 28 Prozent knapp dahinter rangieren Transaktionen zwischen zwei und vier Millionen, gefolgt von Transaktionen zwischen eins und zwei Millionen Euro. (20 Prozent). Objekte über zehn Millionen Euro kamen 2019 auf einen Anteil von sechs Prozent.

Trend Richtung Randlagen

„Das Interesse richtet sich jetzt verstärkt in Richtung Randlagen“, berichtet Pöltl. „Dort bieten sich Investoren mehr Möglichkeiten, während in zentraleren Gegenden das Angebot bereits ausgedünnt ist.“ Als aufstrebende Bezirke werten die Experten unter anderem den 5., 20. und 14. Bezirk. Der fünfte Bezirk profitiere von den neuen U-Bahn-Anbindungen, der 20. werde als Alternative zum zweiten Bezirk gesehen. „Sehr gut entwickelt hat sich Penzing. Die ausgezeichnete Anbindung an das Zentrum mit zwei U-Bahn-Linien, die hohe Lebensqualität dank großer Grünflächen und die gute Substanz des Bestands haben Penzing zu einem der aktivsten Zinshausmärkte außerhalb des Gürtels gemacht“, berichtet Peham.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.