KTM verspricht für Spielberg auch ohne Fans "ordentliche Show"

KTM-Pilot Brad Binder
KTM-Pilot Brad BinderREUTERS
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Nach dem Premierensieg ist die Geisterkulisse in den Heimrennen noch bitterer, die Ziele des österreichischen Herstellers bleiben trotzdem groß.

Perfekter als unmittelbar vor dem Heim-Double in Spielberg hätte KTM der erste MotoGP-Sieg nicht gelingen können. Jetzt schmerzt es aber doppelt, dass derzeit die Rennen der Motorrad-WM wegen Corona ohne Zuschauer über die Bühne gehen müssen. Für Motorsport-Direktor Pit Beirer ist das Fehlen der Fans deshalb "das Schlimmste, was uns passieren kann".

Mit dem Grand Prix von Österreich am kommenden Sonntag und dem GP der Steiermark eine Woche darauf gibt wenige Wochen nach der Formel 1 nun auch die Motorrad-WM ein Doppel-Gastspiel auf dem Red Bull Ring. "Man stelle sich vor, wir kommen mit einem Sieg dorthin und die ganze Bude ist voll", bedauert Beirer angesichts der fast 200.000 Fans vom vergangenen Jahr, dass man heuer vor leeren Tribünen fahren muss.

"Der Sieg von Brad Binder in Brünn ist das Highlight unserer Motorsport-Abteilung gewesen. Jetzt ohne Fans zu fahren, tut besonders weh", bedauerte Beirer am Dienstag in einem Zoom-Call mit Medienvertretern. "Umgekehrt gab es heuer Zeiten, als wir fürchten mussten, gar keine Rennen mehr zu fahren", ergänzte der 47-jährige Deutsche und versprach: "Wir werden Spielberg trotzdem zu einem sehr speziellen und zu unserem Heim-Grand-Prix machen. Wir freuen uns wahnsinnig darauf."

Beirer: „Ein Sieg auf den wir besonders stolz sind"

Zwei Tage nach dem Premierensieg im vierten MotoGP-Jahr fiel es Beirer noch immer schwer, "das Grinsen aus dem Gesicht zu bekommen". Der Sieg von Binder sei außergewöhnlich, weil der am Dienstag 25 Jahre alt gewordene Südafrikaner mit dem Unternehmen aus dem Innviertel vom Rookies Cup weg verbunden ist. "Er war in keiner Klasse auf Anhieb schnell. Aber wenn er mal alles beisammen hat, ist er nur noch schwer zu schlagen. Man muss weit laufen, um solche Burschen unter die Fittiche zu bekommen", lobte Beirer das Geburtstagskind aus Potchefstroom. Beirer: "Sein Sieg war nicht irgendeiner. Sondern einer, auf den wir besonders stolz sind."

Dank des Sieges könne man nun einige grüne Haken setzen. Auch hinter die Glaubensfrage, ob man mit Stahlrohrrahmen, Fahrwerksteilen und Motor aus eigenem Haus in der MotoGP gewinnen könne. "Wir haben nun bewiesen, dass es machbar ist", ist Beirer überzeugt. "Es ist aber nur eine Momentaufnahme auf der man sieht, dass wir in der Klasse angekommen sind", machte der Manager und ehemalige Motocross-Fahrer auch klar, dass konstante Top-5-Plätze bei KTM nach wie vor die Pflichtübung sind. "Kopf runter und weiterarbeiten", laute das Motto.

Die starke Vorstellung der RC16 aus Miunderfing nährte im Spielberg-Vorfeld auch die Hoffnungen, mit dem aktuellen Motorrad könne KTM die langjährige Ducati-Vorherrschaft auf dem Red Bull Ring beenden. Während Honda strauchelt und Weltmeister Marc Marquez weiter verletzt ist, imponiert das orangefarbene Bike aus Oberösterreich derzeit durch Kraft, Fahrbarkeit und viel Traktion.

Nicht in der Favoritenrolle

Als Spielberg-Favorit sehe man sich aber nicht, beteuerte Beierer. "Da sind nach wie vor die großen Stammhalter. Wir müssen erst mal beweisen, dass es auch auf anderen Strecke gut klappt." Beirer gab aber auch zu: "Natürlich interessieren uns jetzt die Topspeed-Werte gegenüber Ducati in Spielberg ganz gewaltig." Er sei sich sicher: "Wir haben einen Riesenschritt gemacht und sind gut vorbereitet auf unseren Heim-Grand-Prix.

Nur die ausgesperrten Fans seien bedauerlich. Sie müssen heuer mit abgespeckten Fan-Packages und Public Viewings das Auslangen finden, eines davon steigt in der KTM-Motohall. "Ich hoffe sehr", so Beirer, "dass uns die Fans vom Fernseher oder Computer aus die Daumen drücken. Ich verspreche, wir werden am Sonntag eine ordentliche Show abliefern."

(APA)

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