Leitartikel

Im Home-Office gibt es keine Stechuhr mehr

Fabry
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Corona wird die Arbeitswelt nachhaltig verändern. Mehr Home-Office, mehr Selbstverantwortung, mehr Flexibilität. Das hat auch Folgen für die Politik.

Es ist die wohl gängigste Plattitüde der Welt – jene von der Krise als Chance. Was aber sicherlich stimmt, ist, dass Krisen oft gesellschaftliche Veränderungen mit sich bringen. Veränderungen, die in ihrer Tragweite im ersten Moment nicht erkennbar sind. So sorgte etwa die Finanzkrise vor nunmehr fast zwölf Jahren dafür, dass in südlichen Ländern wie Italien die Jugendarbeitslosigkeit stark anstieg. Das führte dazu, dass immer mehr Menschen aus finanziellen Gründen auch mit über 30 noch bei ihren Eltern wohnen blieben, was wiederum noch heute deutliche Auswirkungen auf den Immobilienmarkt und die Familiengründungen hat.

Eine noch wesentlich größere Veränderung beschert uns die Coronapandemie, indem sie die bereits zuvor voranschreitende Digitalisierung massiv beschleunigt – vor allem in der Arbeitswelt. So zwang der Lockdown viele Firmen dazu, von einem Tag auf den anderen den Betrieb auf Home-Office umzustellen. Statt Besprechungen gab es Videokonferenzen, Dienstreisen wurden gestrichen oder ebenfalls durch virtuelle Treffen ersetzt. Und was viele – vor allem ältere Manager – verwunderte: Es funktionierte dennoch.

Oft sogar noch besser. Wie erste Studien zu dem Thema zeigen, wurde mitunter sogar die Produktivität gesteigert, weil etwa unnötige Meetings entfielen. Eine Erfahrung, die nicht nur die Mitarbeiter auf den unteren und mittleren Ebenen machten, sondern auch jene in den Vorstandsetagen. „Ich bin manchmal erheblich produktiver“, erklärte jüngst etwa Oliver Bäte, Chef des deutschen 150.000-Mitarbeiter-Konzerns Allianz.

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