Interview

Heinz Faßmann: "Eine reine Präsenzlehre wird es nicht geben"

Wissenschaftsminister Heinz Faßmann (ÖVP) rät den Hochschulen, sich auf "eine hybride Struktur mit Distance-Learning vorzubereiten".
Wissenschaftsminister Heinz Faßmann (ÖVP) rät den Hochschulen, sich auf "eine hybride Struktur mit Distance-Learning vorzubereiten".(c) Ákos Burg
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Wissenschaftsminister Heinz Faßmann (ÖVP) spricht mit der „Presse“ über den neuen Corona-Leitfaden für Hochschulen, Best-Practice-Ideen für das kommende Semester und seine Pläne für das neue Uni-Budget, das noch bis Ende Oktober fixiert werden muss.

„Die Presse“: Der neue Leitfaden für den Hochschulbetrieb folgt ähnlich wie jenem für Schulen und Kindergärten der Corona-Ampel [premium]. Den Unis wird aber viel Autonomie eingeräumt. Wird man dort unterschiedliche Szenarien erleben?

Heinz Faßmann:
Es gibt eine konvergente Struktur der Maßnahmen. Wir haben den Leitfaden mit Vertretern von allen Hochschultypen erarbeitet, die ihre Erfahrung und Expertise eingebracht haben. Bottom-up und top-down entsteht damit eine gewisse Einheitlichkeit. Ich gestehe es aber jeder Hochschule zu, spezifische Maßnahmen zu treffen, denn eine Kunstuniversität funktioniert eben anders als eine Technische Universität. Eine Individualität ist berechtigt, aber es gibt gemeinsame Grundstrukturen.

Im Leitfaden wird auf Verordnungen verwiesen, die die Einschränkung der Präsenzlehre legitimieren. Gleichzeitig weist er auf die in der Verfassung verankerte „Freiheit der Lehre“ hin. Wie passt das zusammen?

Das ist ein Spannungsverhältnis. Auch die Rektorate können nicht vorschreiben, wie und was Professoren und Professorinnen zu unterrichten haben. Das fällt tatsächlich unter die verfassungsrechtliche Freiheit der Lehre. Deshalb gibt es in manchen Fällen auch Kritik, die wir dann von Studierenden hören.

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