Die Probanden für die Studie werden ausgelost und erhalten drei Jahre lang monatlich 1200 Euro.
Die Diskussion um ein Bedingungsloses Grundeinkommen sorgt seit Jahren für hitzige Debatten. Eine Studie in Deutschland soll nun mehr Klarheit darüber bringen, wie sich ein Grundeinkommen auf die Gesellschaft auswirken würde. Dazu begleitet das Deutsche Institut für Wirtschaftforschung (DIW) mit der NGO „Mein Grundeinkommen“ drei Jahre lang 1500 Probanden, von denen 120 monatlich 1200 Euro erhalten sollen. Finanziert wird die Studie durch 140.000 private Spender.
Um Ungerechtigkeit zu vermeiden, werden die Vergaben monatlich verlost. Die NGO hat das Vorhaben als Experiment vor sechs Jahren mit einem monatlichen Betrag von 1000 Euro gestartet. Bisher hätten der Organisation zufolge über 650 Personen gewonnen und Ähnliches berichtet. „Niemand wird faul. Einige wechseln ihren Job. Alle blühen auf, leben gesünder und sozialer, treffen mutigere Entscheidungen, bilden sich fort oder gründen Firmen“, heißt es in einer Aussendung der NGO.
Dass das Grundeinkommen im Kleinen funktioniere, hätte die bisherige Erfahrung gezeigt. Gemeinsam mit dem DIW will die NGO herausfinden, ob ein Bedingungsloses Grundeinkommen das Potenzial hätte, unsere Gesellschaft krisenfest und zukunftsfähig zu machen.
„Bisherige weltweite Experimente sind für die aktuelle Debatte in Deutschland weitgehend unbrauchbar", sagt Jürgen Schupp vom DIW. Die Studie der NGO sei eine „Riesenchance", um das bedingungslose Grundeinkommen „in die soziale Wirklichkeit" umsetzen zu können.
(red./ag.)