Die grüne Vizechefin Vassilakou hat Mittwoch ihre Forderung verteidigt, Kindern von Ausländern die Staatsbürgerschaft zu verleihen, wenn sie hier geboren werden. Das sei jedoch an Voraussetzungen gebunden.
Wien (acb). Die grüne Vizechefin und Wiener Klubchefin Maria Vassilakou hat gestern, Mittwoch, ihre Forderung verteidigt, Kindern von Ausländern die österreichische Staatsbürgerschaft zu verleihen, wenn sie hier geboren werden. Bei einer Pressekonferenz präzisierte Vassilakou, welche Voraussetzungen die Eltern des Kindes haben müssen: mindestens seit fünf Jahren einen festen Wohnsitz in Österreich oder eine Aufenthaltsgenehmigung. Diese Grundvoraussetzungen würden gewährleisten, dass die Familie schon längere Zeit in Österreich lebt und sich somit integrieren könnte, sagt Vassilakou.
Die Grünen-Chefin wies darauf hin, wie wichtig es in den nächsten zehn Jahren sei, das System der Einbürgerung zu verbessern, „da wir vermehrt ausländische Arbeitskräfte brauchen werden“.
Der „drastische Einbruch“ bei den Einbürgerungszahlen zeige, wie dringend eine Modernisierung erforderlich sei. Es gebe ein „trauriges Rekordtief“ an Einbürgerungen. Dies könne „kein guter Weg“ für ein Zuwanderungsland sein – Österreich habe ein „extrem restriktives“ Einbürgerungsrecht, kritisierte Vassilakou. Durch die Umsetzung ihres Vorschlags könne man ein paar tausend Ausländer „ganz einfach“ zu Österreichern machen.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.08.2010)