Brände in Kalifornien außer Kontrolle

CZU Lightning Complex Fire rages in Boulder Creek
CZU Lightning Complex Fire rages in Boulder CreekREUTERS
  • Drucken

Seit Tagen versucht die Feuerwehr in Kalifornien, riesige Waldbrände in den Griff zu bekommen. Nun hat die Regierung Hilfe angefordert – auch aus dem Ausland.

Kalifornien kämpft um die Eindämmung riesiger Waldbrände und hat nun auch Hilfe aus dem In- und Ausland angefordert. Mehr als 12.000 Feuerwehrleute waren in dem Bundesstaat an der US-Westküste im Einsatz, um die Feuer zu löschen, die schon mindestens fünf Menschenleben gekostet hatten, wie US-Medien am Samstag berichteten.

Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom habe Hilfe aus Australien, Kanada und mehreren US-Bundesstaaten angefordert. Mehr als 560 Großbrände haben sich in Kalifornien auf einer Fläche von über 3000 Quadratkilometern ausgebreitet. Rund 120.000 Menschen sind bereits angewiesen worden, ihre Häuser zu verlassen, um sich vor den nahenden Flammen in Sicherheit zu bringen. Viele von ihnen werden wohl wochenlang nicht zurückkehren können, schreibt der „San Francisco Chronicle“.

Zwei der Brandherde gehören bereits jetzt zu den größten der jüngeren Geschichte des Staates. Der LNU Lightning Complex im Napa Valley hat sich mittlerweile auf einer Fläche von rund 1200 Quadratkilometer ausgebreitet, der SCU Lightning Complex östlich des Silicon Valley auf rund 1100 Quadratkilometer. Blitzeinschläge bei großer Trockenheit gelten als Brandursache. Die Feuer haben unter anderem in dem ältesten staatlichen Naturpark Kaliforniens, Big Basin Redwoods, der für seine riesigen Mammutbäume bekannt ist, Schäden angerichtet.
„Ich hoffe auf gute Nachrichten, aber es wird lang dauern“, sagt Shana Jones von der kalifornischen Feuerschutzbehörde Cal Fire dem Sender CNN. „Wir sind noch nicht aus dem Gröbsten heraus.“ Beamte hätten die Menschen in ganz Kalifornien bereits aufgefordert, für den Fall einer schnellen Evakuierung eine Tasche mit Wechselkleidung und dem Nötigsten vorzubereiten, schrieben US-Medien.

Infektionsrisiko steigt

Die Coronaviruspandemie erschwert die Situation. Einige schätzten die Gefahr einer Erkrankung in Notunterkünften als hoch ein. Viele wägen daher das Risiko ab, sich in eine solche Unterkunft zu begeben. Kalifornien ist besonders schwer von Corona betroffen. Der Johns-Hopkins-Universität zufolge gab es in dem bevölkerungsreichsten Bundesstaat der USA bereits etwa 12.000 Tote und mehr als 650.000 bestätigte Infektionen. Kalifornien, das oft unter Trockenheit leidet, wird jedes Jahr von Waldbränden heimgesucht. Für gewöhnlich treten die schwersten Brände am Ende des Sommers auf.

Satellitenbilder zeigen das Ausmaß der Brände.
Satellitenbilder zeigen das Ausmaß der Brände.APA/AFP/Satellite image ©2020 Ma

(Ag./Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.