Aufräumarbeiten

Unwetter und Murenabgänge sorgten für Chaos

(c) APA/LFV/FRANZ FINK (FRANZ FINK)
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In der Nacht auf Sonntag ist eine Gewitterfront über weite Teile des Landes hinweggezogen. Tausende Einsatzkräfte waren im Einsatz, um die entstandenen Schäden zu beseitigen.

Unwetter und Murenabgänge in der Nacht auf Sonntag haben am Wochenende die Einsatzkräfte in Österreich in Atem gehalten.

In Niederösterreich sind auch noch am Sonntagvormittag weiterhin zahlreiche Feuerwehren bei Aufräumarbeiten im Einsatz gewesen. Vom Unwetter besonders betroffen waren laut Feuerwehrangaben die Bezirke Krems und Melk.

Vor allem im Bezirk Melk hatten massive Überflutungen die Einsatzkräfte gefordert. Häuser standen unter Wasser, Personen mussten aus vom Wasser eingeschlossenen Fahrzeugen befreit werden. In Mank wurde laut Feuerwehrsprecher Franz Resperger eine Hochzeitsgesellschaft vor dem eindringenden Wasser gerettet und mit warmer Kleidung versorgt.

Die Helfer waren auch mit mehreren Großpumpen im Einsatz. In Neuwinden (Bezirk Melk) wurde ein Hochwasserschutz aufgebaut. Einzelne Ortschaften seien zum Teil abgeschnitten gewesen, so Resperger. Die Aufräumungsarbeiten dürften in einigen Bereichen vermutlich erst am Abend abgeschlossen sein, schätzte der Feuerwehr-Sprecher. Sonntagmittag waren weiterhin Feuerwehren aus den Bezirken Amstetten, Melk und Scheibbs im Einsatz.

In der Steiermark waren die Bezirke Feldbach, Leibnitz, Voitsberg und Graz-Umgebung besonders betroffen. Es gab Murenabgänge, Bäche traten über die Ufer, Bäume wurden entwurzelt und Dächer abgedeckt. Mehr als 2000 Feuerwehrleute waren im Einsatz.

Am stärksten betroffen war der Bezirk Feldbach. Dort waren sämtliche 73 Feuerwehren gleichzeitig aktiv - das gab es in der Geschichte bisher erst einmal, nämlich 2009. Bis zu 80 Liter Niederschlag pro Quadratmeter binnen kürzester Zeit sorgten für große Probleme. Dazu kamen Blitzschläge, die Gebäude und Elektroanlagen in Brand gesetzt hatten. Es gab mehrere Hangrutschungen, die von Geologen bzw. Behördenvertretern begutachtet wurden.

In der Landwirtschaft sind Millionenschäden entstanden. Laut Hagelversicherung waren vor allem Acker- und Obstkulturen in den Bezirken Graz-Umgebung, Deutschlandsberg und Leibnitz betroffen. Der Schaden wird auf rund 1,1 Millionen Euro geschätzt. Schäden gibt es vor allem bei Mais, Soja, aber auch bei Kürbissen und Äpfeln.

In Salzburg hat die Gewitterfront mit starken Regenfällen am Samstag gegen Abend zu 116 Feuerwehreinsätzen geführt. Laut Landesfeuerwehrkommando waren vor allem der Pongau mit Schwerpunkt Wagrain betroffen. Insgesamt 411 Mitglieder von 18 Feuerwehren rückten wegen Murenabgängen, überfluteten Straßen und Kellern, Verklausungen von Bächen, umgestürzten Bäumen und Personenbergungen aus.

Auch in Tirol kam es zu zahlreichen Murenabgängen in verschiedenen Teilen des Landes . Mehrere Fahrzeuge wurden eingeschlossen, ein deutscher Motorradfahrer kam zu Sturz und verletzte sich. Hunderte Personen saßen aufgrund von Straßensperren über Stunden fest. Die Aufräumarbeiten dauerten auch am Sonntag noch an, informierte die Polizei.

Besonders stark betroffen war das Zillertal, wo sich gegen 16.00 Uhr im Ortsgebiet von Ginzling drei Erdrutsche ereigneten und die Zillertalstraße (B169) verschütteten. Die größte der Muren war etwa 30 Meter breit und fünf Meter hoch. Ein 64-jähriger Motorradlenker kam im Schlamm einer Mure zu Sturz und musste mit Rückenverletzungen ins Krankenhaus nach Schwaz gebracht werden. Zwei Fahrzeuge wurden von Muren eingeschlossen, die Insassen blieben aber unverletzt. Ebenfalls eingeschlossen wurde ein Wagen im Stilluptal bei Mayrhofen, wo bei zwei Muren im Abstand von rund 200 Metern niedergingen. Auch in diesem Fall wurde niemand verletzt.

In Burgenland haben die Unwetter vor allem im Bezirk Jennersdorf  ihre Spuren hinterlassen. Betroffen war diesmal Grieselstein, wo drei Feuerwehren bis in die Nachtstunden im Einsatz waren. Heftige Regenfälle und sturmartiger Wind sorgen laut Feuerwehr für Überschwemmungen, auch der Strom fiel vorübergehend aus.

(APA)

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