High-End

Amazon auf gutem Weg zu seiner Luxusmodeplattform

Öffnet sich für Amazon nun das Türchen zur High-End-Branche?
Öffnet sich für Amazon nun das Türchen zur High-End-Branche?(c) REUTERS (Eric Gaillard)
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Die ersten internationalen Luxusmarken sollen pünktlich zum Start der Laufsteg-Saison im September auf den Markt kommen.

Amazon hat bereits mehrere Gelegenheiten genutzt, um im Bereich der High Fashion Fuß zu fassen. Oder es zumindest versucht. Mit diversen Verkaufsplattformen, oder unlängst in Kooperation mit mehreren Designern, denen unter dem Motto "Common Threads: Vogue x Amazon Fashion" eine Plattform geboten wird. Die Branche soll so, mit einer Art Modefonds für Covid-19-Hilfen, in Zeiten der Unsicherheit unterstützt werden.

Nun will Amazon-Chef Jeff Bezos im September mit seiner Luxusmodeplattform starten. Nach Angaben des Branchenmagazins „WWD“ sei er auf gutem Weg dazu, internationale Labels sollen ihre Accessoires und Ready-to-Wear-Kollektionen ab September ausstellen.

Genauer gesagt stammen die Labels aus Europa und den USA, Lagerung und Logistik sollen von Amazon betrieben werden und auf US-Boden stattfinden. Dafür soll in Arizona ein weitläufiges Lagerhaus gebaut werden, will „WWD“ wissen.

Die Plattform wird zunächst in den USA eingeführt. Dany Keirouz, bisher für Marken und Entwicklungsleistungen bei Amazon Fashion zuständig, soll die Projektführung übernehmen.

Die Plattform soll dabei wie das Konzessionsmodell von Kaufhäusern und Fachhändlern funktionieren: Marken betreiben eine Art „Miniatur-Shop“. Sie mieten Flächen oder geben einen Prozentsatz ihres Umsatzes an das größere Geschäft ab. Über den Online-Auftritt, Erscheinung und Produktangebot, oder aber auch über Rabattaktionen sollen sie die vollständige Kontrolle haben.

Das Konzept soll dabei ähnlicher dem von „Farfetch“ als dem von „Net-A-Porter“ oder „Matchesfashion“ sein. Viel mehr Details über die Plattform klangen bisher noch nicht wirklich durch, „Gerüchte oder Spekulationen wolle man nicht kommentieren“, wird eine Sprecherin zitiert.

Doch dann kam Corona

Eigentlich sollte die Luxusmodeplattform von Amazon bereits im Frühjahr gelauncht werden. Aufgrund des wegen Covid-19 verhängten Lockdowns und der damit zusammenhängenden Produktionspause wurde der Start jedoch auf September verschoben.

Es ist dies ein weiterer Versuch von Amazon, Luxusmarken auf seine Plattform zu locken. Denn es handelt sich dabei zwar wohl um den größten Bekleidungshändler in den USA, doch mit High-End-Mode tat dieser sich bisher schwer. Wie sollten Prestige und Markenimage denn auch erhalten bleiben, wenn diese Produkte neben Alltagsgegenständen wie Windeln, Büchern oder Batterien angeboten werden?

Der neue Ansatz könnte dennoch erfolgreich sein, zumal sich die Unternehmen auf der einen Seite Identität und Exklusivität im Erscheinungsbild bewahren, auf der anderen Seite aber vom großen Netzwerk an Kunden von Amazon und Amazon-Prime profitieren können.

>>> Zum Beitrag von „WWD"

(bsch)

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