EU-Handelspolitik

Von der Leyens irisches Problem

Ex-Kommissar Phil Hogan.
Ex-Kommissar Phil Hogan.(c) imago images/Agencia EFE (imago stock&people, via www.imag)
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Die Kommissionschefin verliert mit Phil Hogan ein politisches Schwergewicht und muss schleunigst einen kompetenten Ersatz finden.

Brüssel/Wien. Für Phil Hogan scheint das Jahr 2020 unter einem besonders ungünstigen Stern zu stehen: Ende Juni musste der Ire, der in der EU-Kommission bis vorgestern für Handelsfragen zuständig war, zähneknirschend seine Kandidatur für den Posten des Generalsekretärs der Welthandelsorganisation WTO zurückziehen, nachdem sich herausgestellt hatte, dass Hogans Enthusiasmus für den Umzug nach Genf der Haltung der EU-27 in dieser Frage davongaloppiert war. Nur vier Wochen später war die europäische Karriere des 60-Jährigen endgültig vorbei: Nachdem bekannt geworden war, dass Hogan bei seinem jüngsten Aufenthalt in Irland mehrere Verstöße gegen die Pandemie-Auflagen der Republik begangen hatte, erklärte er Mittwochabend seinen sofortigen Rücktritt vom Amt des EU-Handelskommissars. „Es wurde immer klarer, dass die Kontroverse wegen meines jüngsten Besuchs in Irland von meiner Arbeit als EU-Kommissar ablenkte und meine Arbeit in den wichtigen nächsten Monaten untergraben würde“, teilte Hogan mit.

Für Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen tut sich damit ein veritables irisches Problem auf. Die Chefin der Brüsseler Behörde, die Hogan per Aussendung „für seine Zukunft alle Gute“ wünschte, muss inmitten der Coronakrise einen möglichst kompetenten Ersatz finden, der das politische Gewicht hat, die das Amt erfordert.

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