Wirtschaft

BIP-Einbruch etwas geringer

Rückgang war nicht ganz so stark wie erwartet.

Wien/Brüssel. Österreichs Wirtschaft ist aufgrund der Coronapandemie im zweiten Quartal offenbar eine Spur weniger stark eingebrochen als bisher angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sackte im Jahresabstand um 12,5 Prozent ab, erklärte das Wifo am Freitag. Vor einem Monat war das Institut noch von 12,8 Prozent Minus ausgegangen.

Im Quartalsabstand, also gegenüber Jänner bis März, verringerte sich das heimische BIP im Zeitraum April bis Juni um 10,4 Prozent. Die Maßnahmen zur Pandemie-Eindämmung ließen vor allem konsumrelevante Bereiche wie Tourismus, Verkehr, Handel, persönliche Dienstleistungen sowie Kunst, Unterhaltung und Erholung einbrechen. Aber auch die Konjunktur in der heimischen Industrie sowie die Exportnachfrage gingen zurück.

Die Investitionstätigkeit war ebenfalls deutlich eingeschränkt. Der öffentliche Konsum, aber auch die Entwicklung in den Sektoren Information und Kommunikation, Kredit- und Versicherungswesen sowie im Grundstücks- und Wohnungswesen wirkten dagegen stabilisierend. Ihre nächsten vierteljährlichen Prognosen wollen Wifo und IHS am 9. Oktober vorlegen.

Euroraum: Stimmung steigt

Im Euroraum sackte das BIP im Quartalsabstand um 12,1 Prozent ab, in der EU um 11,7 Prozent. Die Stimmung in der Wirtschaft der Eurozone hellt sich jedoch zusehends wieder auf: Das Barometer für das Geschäftsklima stieg im August um 5,3 Zähler auf 87,7 Punkte, teilte die EU-Kommission am Freitag mit.

Bei Industriemanagern, Dienstleistern und im Einzelhandel ging es mit der Stimmung bergauf, bei den Verbrauchern stabilisierte sie sich weitgehend. Der Baubereich verzeichnete allerdings eine Eintrübung. (APA/Reuters)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.08.2020)

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