2. Tour-de-France-Etappe

Emotionaler Sieg Alaphilippes, unbelohnte Flucht von Gogl und Pöstlberger

Julian Alaphilippe setzt sich knapp vor Marc Hirschi durch.
Julian Alaphilippe setzt sich knapp vor Marc Hirschi durch.(c) Imago
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Der französische Publikumsliebling Julian Alaphilippe meldet sich nach einer bislang sieglosen Saison zurück. Die zwei Österreicher lagen mit einer Fluchtgruppe 3:30 Minuten vor dem Hauptfeld, wurden aber 40 Kilometer vor dem Ziel eingeholt.

Julian Alaphilippe ist bei der Tour de France wie im Vorjahr ins Gelbe Trikot gefahren. Der Lokalmatador aus Frankreich entschied am Sonntag die zweite Etappe, ein bergiges Teilstück über 186 km im Hinterland von Nizza, für sich und schlüpfte ins Führungstrikot. Die Oberösterreicher Lukas Pöstlberger und Michael Gogl zeigten sich in einer Fluchtgruppe, die allerdings nicht durchkam.

Alaphilippe setzte sich in Nizza im Dreiersprint knapp gegen den Schweizer Marc Hirschi und deutlich gegen den Briten Adam Yates durch. Im Vorjahr hatte der Deceuninck-Profi für 14 Tage das Gelbe Trikot getragen, ehe er es den Bergspezialisten überlassen musste. Nun bejubelte der 28-Jährige seinen insgesamt fünften Tour-Etappensieg.

Für Alaphilippe war es der erste Rennsieg in einer bisher deutlich schwieriger verlaufenen und von Corona beeinträchtigten Saison. "Mir hat das Siegen wirklich gefehlt", sagte der Franzose. "Ich habe seit dem Beginn der Saison nichts gewonnen. Ich war immer sehr konzentriert, auch in der schwierigen Zeit, die wir in diesem Jahr hatten."

Pöstlberger und Gogl sehr aktiv

Bereits kurz nach dem Start hatten sich acht Fahrer abgesetzt. Gogl (NTT) und Pöstlberger (Bora) blieben auch dabei, als sich die Gruppe auf sechs Mann verkleinerte. Gogl kam bei beiden Bergwertungen der ersten Kategorie als Dritter durch. Bei der zweiten, der Passhöhe des Col de Turini 87 km vor dem Ziel, betrug der Vorsprung auf das Hauptfeld 3:30 Minuten.

Michael Gogl (vorne rechts, im blauen Trikot) und Lukas Pöstlberger (ganz hinten) zeigten sich auf der 2. Tour-de-France-Etappe ganz vorn.
Michael Gogl (vorne rechts, im blauen Trikot) und Lukas Pöstlberger (ganz hinten) zeigten sich auf der 2. Tour-de-France-Etappe ganz vorn.(c) Imago

In der Abfahrt teilte sich die Ausreißergruppe, Pöstlberger war auch im zwischenzeitlichen Führungstrio vertreten. Nach einem neuerlichen Zusammenschluss und einer aktiveren Fahrweise im Hauptfeld waren die Ausreißer rund 40 km vor dem Ziel gestellt. Gogl setzte sich kurz alleine an die Spitze, seine Gegenwehr war aber vergebens. Im Spitzenfeld war am Ende kein Österreicher mehr vertreten.

Die Attacke Alaphilippes

Auf dem letzten kurzen Anstieg zwölf Kilometer vor dem Ziel attackierte Alaphilippe. Zuerst folgte nur Hirschi, dann schloss auch Yates auf. Auf der Zielgeraden brauste bereits das Feld heran, Alaphilippe rettete aber eine halbe Radlänge auf Hirschi ins Ziel. In der Gesamtwertung führt er nun vier Sekunden vor Yates und sieben vor Hirschi.

Im Ziel brach der Franzose in Tränen aus. "Ich möchte diesen Sieg meinem Vater widmen, der in diesem Jahr verstorben ist", sagte der 28-Jährige. Der schwerkranke Jacques Alaphilippe war am 28. Juni gestorben. 2019 waren die Bilder, auf denen er seinen Sohn aus dem Rollstuhl verfolgte, um die Welt gegangen.

Ein emotionaler Sieger.
Ein emotionaler Sieger.(c) AFP

Vorjahressieger Bernal mit erster größeren Gruppe

Die Topfavoriten um Vorjahressieger Egan Bernal erreichten mit der ersten größeren Gruppe das Ziel. Zeit verlor nach einem Sturz dessen kolumbianischer Landsmann Daniel Martinez, der die Generalprobe Criterium du Dauphine gewonnen hatte.

Auftaktsieger Alexander Kristoff hatte bereits auf der Auffahrt zum Col de Turini den Anschluss an das Feld verloren. Der Norweger musste das Gelbe Trikot mit mehr als 20 Minuten Rückstand an Alaphilippe abgeben.

Am Montag geht es von Nizza über 198 km, die letzten 50 davon flach, nach Sisteron, ehe am Dienstag in Orcieres-Merlette die erste Bergankunft der 107. Tour-Auflage ansteht.

(APA)

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