Flüchtlinge

Wien würde 100 Kinder aus griechischen Lagern aufnehmen

SPÖ, Grüne und Neos appellieren an den Bund, sich am EU-Verteilungsprogramm zu beteiligen. Die Stadt Wien hätte Kapazitäten für 100 Schutzbedürftige, heißt es.

Wien will 100 schutzbedürftige Kinder aus Flüchtlingscamps auf griechischen Inseln - vorwiegend aus dem Lager Moria auf Lesbos - aufnehmen. Das geht aus einem Antrag von SPÖ, Grünen und Neos hervor, der am Montag im Landtag von den drei Parteien beschlossen wurde.

Im Antragstext wird auf eine Initiative unter Federführung der EU-Kommission verwiesen, wonach fürs Erste 1000 besonders Schutzbedürftige von griechischen Lagern in andere EU-Staaten verlegt werden sollen. Wien fordert nun die Bundesregierung auf, "sich am EU-Programm zu beteiligen und die ausreichenden Kapazitäten für die Aufnahme von 100 schutzbedürftigen Kindern in Wien aufzuzeigen", wie es im Papier heißt. Denn die Bundeshauptstadt habe genügend Kapazitäten, die genannte Zahl an Kindern aus Moria aufzunehmen und zu versorgen, wird erklärt.

"Allein im Lager Moria sind aktuell rund 16.000 Menschen, das geht über die eigentliche Kapazität von knapp 3.000 Menschen weit hinaus." Generell seien die Zustände in den Lagern für Asylwerber und Migranten auf den griechischen Inseln schon seit Jahren nicht mehr menschenwürdig: "Viele haben ihre Eltern verloren, die hygienischen Zustände sind furchtbar, die Menschen leiden anstatt zu leben." Covid-19 habe "diese untragbaren Zustände" noch weiter verschärft.

FPÖ warnt

Wenig erfreut zeigt sich die Wiener FPÖ von dem Vorschlag. Mit dem Beschluss sei die „Türe für den Zuzug von hunderten weiteren Sozialmigranten geöffnet worden“, kritisiert der Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp in einer Aussendung.

(APA/red.)

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