Autoindustrie

Daimler setzt mit neuer S-Klasse zum Befreiungsschlag an

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Neue rundum vernetzte, digitalisierte und CO2-neutrale Fabrik soll Autoproduktion deutlich effizienter machen.

Vorzeigefabrik für das Vorzeigeauto: Parallel zur Premiere der neuen Mercedes-S-Klasse hat der deutsche Autobauer Daimler an seinem Traditionsstandort in Sindelfingen eine neue Fabrik in Betrieb genommen. Die etwa 30 Fußballfelder große "Factory 56" hat rund 730 Millionen Euro gekostet und soll die Produktion deutlich flexibler und effizienter machen, wie Daimler am Mittwoch mitteilte.

In dem rundum auch mit 5G-Technik vernetzten und digitalisierten und zudem CO2-neutral betriebenen Werk sollen künftig die Flaggschiffe von Mercedes gebaut werden: neben der S-Klasse später auch das Elektromodell EQS und der Maybach.

Die Halle sei allerdings so konzipiert, dass je nach Nachfrage auch jedes andere Modell vom Kompaktwagen bis zum SUV in die laufende Produktion integriert werden könne, hieß es. Daimler will die "Factory 56" zudem auch als Bekenntnis zum Standort Deutschland verstanden wissen. Insgesamt steckt der Konzern rund 2,1 Milliarden Euro in den Ausbau des Sindelfinger Werks, in dem rund 35.000 Menschen arbeiten. Allein in der neuen S-Klasse-Fabrik sollen es künftig etwa 1.500 in zwei Schichten pro Tag sein.

Nach dem verlustreichen ersten Halbjahr erholt sich das Pkw-Geschäft bei Daimler nach Worten von Vorstandschef Ola Källenius von der Coronakrise. "Das Marktgeschehen hat sich deutlich stabilisiert", sagte er am Mittwoch in Sindelfingen mit Blick auf den Absatz von Mercedes-Benz. In China habe sich die Nachfrage rasch verbessert. Europa und Nordamerika seien noch nicht so weit. "Vom freien Fall im zweiten Quartal haben wir uns erholt. Jetzt bewegen wir uns in die Normalität zurück."

Der Daimler-Chef bekräftigte, den 2019 angekündigten Sparkurs zu forcieren. Der Autobauer werde in den kommenden Jahren sehr stringent den Weg weitergehen, die Gewinnschwelle früher zu erreichen. Daimler plant Personalabbau und will Kapazitäten wegen des Einbruchs am Automarkt durch die Coronapandemie sowie der Umstellung auf Elektroautos reduzieren. So wird das Smart-Werk im französischen Hambach verkauft. Die Verkaufsverhandlungen mit dem Kaufinteressenten Ineos seien weit fortgeschritten.

(APA/Reuters/dpa)

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