Wirtschaftshilfen

Frankreich plant 100 Milliarden Euro schweres Hilfspaket

Etwas weniger als ein Drittel der geplanten Finanzspritze ist für den „ökologischen Wandel“ vorgesehen.

Mit einem Coronahilfspaket im Umfang von 100 Milliarden Euro will Frankreich der sprunghaft gestiegenen Arbeitslosigkeit entgegenwirken. Premierminister Jean Castex äußerte heute, Donnerstag, im französischen Radiosender RTL die Hoffnung, „dass der Konjunkturplan 160.000 Arbeitsplätze schafft". Das solle bereits im kommenden Jahr geschehen.

Wegen der Coronakrise gibt es in Frankreich 500.000 mehr Arbeitslose als vor Verhängung der Ausgangssperre im März.

Der einflussreiche Gewerkschaftsbund CGT äußerte sich skeptisch zum geplanten Hilfspaket: Gerade für niedrigere Einkommensschichten seien kaum Anreize vorgesehen. Gewerkschaftschef Philippe Martinez sagte, er denke an „Kassiererinnen, Mitarbeiter in Geschäften, Haushaltshilfen und Sicherheitspersonal".

Nach Angaben von Regierungschef Castex umfasst das Milliardenhilfspaket in einem Zeitraum von zwei Jahren unter anderem verlängerte Kurzarbeiterhilfen, Anreize zur Einstellung junger Menschen sowie Steuersenkungen für Unternehmen. Alleine 30 Milliarden Euro seien für den „ökologischen Wandel" vorgesehen, etwa zum Ausbau des Güterverkehrs auf der Schiene und die Gebäudedämmung.

Rund 40 Milliarden Euro will die Regierung aus dem Coronahilfsfonds finanzieren, auf den sich die EU-Staaten im Juli geeinigt hatten. In diesem Jahr erwartet Frankreich mit minus elf Prozent den schwersten Wirtschaftseinbruch seit dem Zweiten Weltkrieg.

(APA)

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