Interview

„Das ist Holocaust-Relativierung“

Bei Protesten gegen die Corona-Maßnahmen in Deutschland hefteten sich Demonstranten auch gelbe Sterne an. [
Bei Protesten gegen die Corona-Maßnahmen in Deutschland hefteten sich Demonstranten auch gelbe Sterne an. [ REUTERS
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Michaela Küchler, Vorsitzende der Internationalen Allianz für Holocaust-Gedenken, über Antisemitismus bei Corona-Protesten und die Attacke in Graz.

Die Presse: An den Protesten gegen Corona-Maßnahmen nehmen sehr inhomogene Gruppen teil. Zugleich tauchen dabei – wie zuletzt in Berlin – aber auch Neonazi-Symbole auf. Und es werden Parolen wie „Soros muss weg“ und „Rothschild muss weg“ gerufen. Beunruhigt Sie das?

Michaela Küchler: Natürlich beunruhigt mich das, gerade als Vertreterin des deutschen Vorsitzes der Internationalen Allianz zum Holocaust-Gedenken (IHRA). Es gibt ein gewisses unsägliches Grundrauschen in der Gesellschaft hinsichtlich Antisemitismus oder anderer Formen von Ausgrenzung. Aber dass das so offen zutage tritt, ist eine Entwicklung, die wir nun seit einigen Jahren beobachten. In der Coronakrise in diesem Jahr hat dies noch einmal stark zugenommen. Diesen alarmierenden Entwicklungen müssen wir sowohl zivilgesellschaftlich als auch politisch entgegentreten. 

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