Nord Stream 2

Für Polen ist der Fall Nawalny ein Weckruf für Berlin

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Polnischer Premier verlangt Abkehr Deutschlands vom Bau der Pipeline Nord Stream 2.

Die Vergiftung des Kremlkritikers Alexej Nawalny sowie Russlands Drohung mit einer Intervention in Belarus müssen Deutschland laut Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki zur Abkehr vom Bau der Pipeline Nord Stream 2 bewegen. Dies sei der "letzte Weckruf" für die die deutsche Regierung, das umstrittene deutsch-russische Projekt zu stoppen, sagte Morawiecki dem Sender Bloomberg TV.

"Ich denke, nach dem Fall Nawalny sollte das eigentlich ein Selbstläufer sein." Deutsche Politiker hätten bereits zugegeben, dass es sich bei Nord Stream 2 um ein politisches Projekt handle.

Die Pipeline Nord Stream 2, an der auch die OMV beteiligt ist, wird durch die Ostsee gebaut und soll Erdgas von Russland nach Deutschland transportieren - unter Umgebung von Transitländern wie Polen und der Ukraine. Die Regierung in Warschau ist seit langem gegen dieses Projekt. Sie befürchtet, dass Russland damit die Abhängigkeit Europas von seinen Gaslieferungen erhöhen und die bisherigen Transitländer unter Druck setzen könnte.

Seit Tagen wird in Deutschland wegen des Falls Nawalny ein möglicher Baustopp von Nord Stream 2 diskutiert. Die deutsche Bundesregierung lässt die Zukunft des Projekts bisher offen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) halte es aber auch für falsch, etwas auszuschließen, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert.

(DPA)

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