Dana Thomas beschäftigt sich in „Unfair Fashion“ mit „Fast Fashion“ und ihren Konsequenzen für die Konsumgewohnheiten im 21. Jahrhundert.
Seit sie ihren Bestseller „Deluxe. How Luxury Lost It's Luster“ verfasste, gilt Dana Thomas als Schrecken mancher Luxusmarken. Deckte sie einst Produktionsketten auf, die rein gar nicht auf ein „Made in France“ oder „in Italy“ hinauslaufen, nimmt sich Thomas in ihrem neuen Buch („Unfair Fashion“, übersetzt von Gerritten Bloemendal, Riva Verlag) nun der sogenannten „Fast Fashion“ und ihrer Konsequenzen für die Konsumgewohnheiten im 21. Jahrhundert an. In der Einleitung zu ihrem Buch beschreibt Thomas etwa den „I Really Don’t Care, Do You“-Parka, den Melania Trump beim Besuch von Flüchtlingskindern an der Südgrenze der USA trug, schon deshalb als klares Statement, da es sich um ein (Quasi-)Wegwerfprodukt der Marke Zara handelte. Thomas interessiert sich für die dunklen Seiten, porträtiert aber auch Vorzeigeunternehmer, die eine alternative Vision entwickeln. Ihre Analyse bettet die Autorin in die Kontinuität seit Einsetzen der industriellen Revolution ein, was das Buch besonders stimmig und pädagogisch wertvoll macht. Da das Buch schon vor Beginn der Coronapandemie verfasst wurde, geht es auf die aktuelle Phase der Branche nicht ein. Und doch lässt es sehr gut verstehen, warum die Mode in vielerlei Hinsicht ihre Möglichkeiten überreizt hat.