Nach Brand in Moria

Lesbos: Zuflucht auf dem Friedhof

Improvisierte Essensverteilung an obdachlose Asylwerber auf der griechischen Insel Lesbos.
Improvisierte Essensverteilung an obdachlose Asylwerber auf der griechischen Insel Lesbos.APA/AFP/ANGELOS TZORTZINIS
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Nach der Feuersbrunst im Lager Moria irren Tausende Flüchtlinge auf der Insel umher. Bewohner halten Helfer mit Sperren ab.

Athen/Mytilini. Tag drei nach der Brandkatastrophe im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos, die über 12.000 Flüchtlinge obdachlos gemacht hat – Tausende Familien lagern auf Straßen, Parkplätzen. Ja sogar im Friedhof des Dorfes Panagiouda, einige Kilometer von Moria entfernt Richtung Meer, haben sich Flüchtlinge niedergelassen. Endlose Schlangen sind auf der Straße vor Lastwagen zu sehen, von denen aus die Menschen mit Trinkwasser versorgt werden. Alles improvisiert. Zumindest das Wetter hilft den Menschen: Die sommerlichen Temperaturen ermöglichen Übernachtungen im Freien.

Die Regierung hatte geplant, die meisten Menschen im noch intakten Teil der Zeltstadt von Moria unterzubringen. Nach mehreren Nachfolgebränden ist dieses Vorhaben gescheitert, wie Erwin Schrümpf von der österreichischen „Griechenlandhilfe“ bestätigt, der sich gerade auf der Insel befindet.

„Das Lager ist völlig zerstört, nichts ist übrig geblieben“, sagt er im Gespräch mit der „Presse“. Er ist auf der Insel, um Erdbebenopfern im Dorf Vrissa und Mindestrentnern zu helfen. Für die Flüchtlinge, meint Schrümpf, sorgen andere: „Auf den Straßen sind große Transportfahrzeuge vom UN-Flüchtlingshochkommissariat zu sehen. Vor allem sie haben die Versorgung übernommen.“

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