Interview

Michael Strugl: „Das Schöne ist: Hier regieren die Zahlen“

„Wir haben beim Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz schon viel Zeit verloren“, sagt Michael Strugl.
„Wir haben beim Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz schon viel Zeit verloren“, sagt Michael Strugl.Die Presse/Clemens Fabry
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Der kommende Verbund-Chef Michael Strugl über sein neues Leben in der Wirtschaft. Er drängt die Regierung, das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz endlich vorzulegen. Wünsche vom Haupteigner Staat hält der Ex-Politiker für legitim.

Die Presse: Sie haben mittlerweile fast zwei Jahre Abstand zu Ihrer Zeit in der oberösterreichischen Landesregierung. Waren Sie beim Ausbruch der Coronakrise froh, dass Sie sich heute „nur“ noch um ein Unternehmen kümmern müssen?

Michael Strugl: So sehe ich das nicht. Ich wollte nie als Politiker in Pension gehen, mein Plan war immer, in der Wirtschaft Verantwortung zu übernehmen. Dass wir eine derartige Pandemie erleben werden, hatte niemand auf der Rechnung. Und in der Situation waren alle gefordert, Politik und Unternehmen. Es war auch für Verbund eine schwere Zeit. Wir haben erhebliche Anstrengungen unternommen, die Stromversorgung zu sichern. Ich bin gar nicht dazu gekommen, mir zu überlegen, wie es gerade als Politiker wäre.

Welcher Job liegt Ihnen mehr?

Ich war immer gern in der Politik, aber es gibt schon große Unterschiede zur Arbeit im Unternehmen. In der Politik handeln Sie in Echtzeit. Und alles, was Sie tun, ist weniger messbar, weniger rational. Es geht viel stärker um Emotionen. Das ist in einem ATX-Konzern anders. Hier ist meine Arbeit kalkulierbarer, man muss Zahlen nachweisen und wird daran gemessen. Das entspricht mir von meiner Herangehensweise an Problemstellungen eigentlich sehr gut.

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