Wie schön ist so ein Türkengewand! Peter Paul Rubens malte den Antwerpener Kaufmann Nicolas de Respaigne um 1620.
Zeit der Türkenkriege

Kaiser und Sultan: Die alte Balkanroute

Die Zeit der Türkenkriege im 16. und 17. Jahrhundert war nicht nur eine Zeit des Blutvergießens. Im Schatten der Machtpolitik gab es einen lebendigen Kulturaustausch, eine Brücke zwischen Orient und Abendland. Man ließ sich vom Fremden faszinieren.

Die Geschichte ist einfach zu gut, um nicht immer wieder gern erzählt zu werden, auch wenn es beim Wahrheitsgehalt etwas wackelt. Beim Durcheinander der Flucht der osmanischen Armee nach der Schlacht am Kahlenberg 1683 gehörten zur „Türkenbeute“ auch einige Säcke, deren Inhalt die Wiener zunächst für Kamelfutter hielten. Nur ein Armenier namens Kolschitzky, der als Späher zwischen Belagerern und Entsatzheer hin- und hergependelt war, wusste, was das war: Kaffeebohnen.

Einem rasanten Aufstieg des Kultgetränks stand nichts mehr im Wege, Kolschitzky ging als erster Kaffeehausbesitzer in den Legendenschatz ein.
Doch vielleicht war es auch ein wenig anders, Kamele hat man damals vor Wien nicht gesichtet, und Kaffee war hier schon seit der Mitte des 17. Jahrhunderts bekannt. Aber dass die ersten Kaffeehausbetreiber in Wien Armenier oder konvertierte Muslime waren, ist nachweisbar. Sie waren damals Grenzgänger und Vermittler zwischen den Kulturen.

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