Deutscher Fußball

Der „geldgeile Piranha“ im Vertragspoker um Alaba

David Alaba (rechts) zeigte sich bei der Rückkehr ins Bayern-Training bestens gelaunt.
David Alaba (rechts) zeigte sich bei der Rückkehr ins Bayern-Training bestens gelaunt.APA/AFP/CHRISTOF STACHE
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Noch hat David Alaba seinen Vertrag mit Bayern München nicht verlängert. Für Uli Hoeneß liegt das einzig und allein an Starberater Pini Zahavi und dessen finanziellen Forderungen. „Es geht wirklich nur ums Geld.“

München. Nach dem Triple-Triumph nahm Bayern München am Freitag das Rasentraining wieder auf. Mit dabei auch David Alaba, dessen Zukunft beim deutschen Rekordmeister nach wie vor nicht geklärt ist. Woran es sich in den Verhandlungen um eine Vertragsverlängerung mit dem 29-jährigen ÖFB-Star spießt, hat Ehrenpräsident Uli Hoeneß in gewohnt knackigen Worten erklärt. „Er hat einen geldgierigen Piranha als Berater“, sagte der 68-Jährige in der Sport1-Sendung „Doppelpass“. Gemeint ist Pini Zahavi.

Der Israeli, 77, zählt auch Bayern-Torjäger Robert Lewandowski oder Argentiniens Altstar Carlos Tévez zu seinen Klienten und hat sich insbesondere in seiner Zeit als Intimus von Chelsea-Mäzen Roman Abramowitsch mit umstrittenen Spielerabwerbungen einen zweifelhaften Ruhm erarbeitet. Nun monierte Hoeneß, dass Zahavi allein für Alabas Unterschrift des neuen Vertrags ein Honorar im „zweistelligen Millionenbereich“ verlange. Insbesondere Alabas Vater George lasse sich von dem prominenten Manager beeinflussen, behauptete der frühere Klubpräsident: „Es geht wirklich nur um Geld und sonst gar nichts. David ist ja schon beim besten Verein der Welt.“

In dem Gespräch verriet Hoeneß erstmals auch Eckdaten der angestrebten Verlängerung: Der Vertrag soll demnach vier oder fünf Jahre laufen, der in der abgelaufenen Saison zum Abwehrchef aufgestiegene Alaba über seinen Berater auf ein zweistelliges Jahresgehalt über 20 Millionen Euro pochen. „Die letzten ein, zwei, drei Millionen Euro machen ihn nicht glücklicher“, merkte Hoeneß an, die Gehaltsstruktur im Kader könnte dadurch hingegen leiden. Torjäger Robert Lewandowski und Torhüter Manuel Neuer seien „das Maß aller Dinge. Darüber geht nichts“, betonte das Mitglied des Aufsichtsrats. Hoeneß selbst habe mit Alaba jüngst ein Gespräch geführt. „Wir hoffen alle, dass David bleibt.“

Zwangspause für Laimer

RB Leipzig feierte im Cup einen klaren 3:0-Erfolg über Zweitligist Nürnberg, der Ex-Salzburger Hee-chan Hwang erzielte seinen ersten Treffer für den neuen Klub. Marcel Sabitzer wurde mit Muskelproblemen zur Pause ausgewechselt, Trainer Julian Nagelsmann beruhigte danach, dass es sich um „keine dramatische Verletzung“ handle. Definitiv länger ausfallen wird Konrad Laimer, der nicht zum Einsatz kam. Der 23-Jährige laboriert seit längerem an Knieproblemen, wie der Leipzig-Coach erklärte. Der Mittelfeldspieler wird sich am Dienstag einer Arthroskopie unterziehen und rund vier Wochen ausfallen. Damit droht Laimer auch Österreichs nächste Spiele in der Nations League gegen Nordirland und Rumänien am 11. und 14. Oktober zu versäumen. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.09.2020)

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