Warum testen Labors kaum am Wochenende? Warum überrollt man Menschen mit Maßnahmen, statt sie im Sommer darauf vorzubereiten? Manches am Corona-Management ist schwer zu verstehen.
Was ist über den Sommer passiert?“ wurde Rudolf Anschober am Samstag im „Mittagsjournal“ gefragt. „Das ist eine Frage, die ich mir auch stelle“, antwortete der Gesundheitsminister. Man würde ja meinen: Er sollte das wissen. Aber wahr ist: Diese Frage stellen sich derzeit alle.
Die „Was war im Sommer“-Frage auf Ö1 betraf die fehlende Aufstockung des Contact-Tracing-Personals in den Ländern. Vor allem Wien hat das gründlich verbockt, wie „Die Presse“ bereits analysierte. Gründe dafür werden von der Stadt zwar genannt, Rechtfertigung gibt es aber keine. Und nein, das ist kein Wien-Bashing, sondern für die vielen Betroffenen eine sehr konkrete Realität. Allerdings gibt es nicht nur in Wien sommerliche Leerstellen. Vielmehr ließ das Corona-Management einen insgesamt zuletzt öfter ratlos zurück. Und auch wenn es zum journalistischen Selbstverständnis gehört, alles immer erklären zu können – manchmal muss man zugeben: Das verstehe ich nicht.