Erholungsrallye

Experten plädieren für europäische Aktien

Symbolbild.
Symbolbild.(c) Bloomberg (Jason Alden)
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Auch das Ende der Goldlöckchen-Zeit werde die Rallye nicht aufhalten.

Berlin/Boston/Wien. Obwohl die Goldlöckchen-Kombination aus verbessertem Wachstum und sinkenden realen Anleiherenditen endet: Die Erholungsrallye an den europäischen Märkten dürfte nicht aufzuhalten sein. Zu dieser Ansicht gelangte die Bank of America. Grund sei, dass die Auswirkungen steigender realer Anleiherenditen durch den Zuwachs beim Einkaufsmanagerindex (PMI) mehr als ausgeglichen würden. Die Bankstrategen sehen bis November immer noch 15 Prozent Aufwärtspotenzial für den Euro Stoxx 600 und eine weitere Outperformance von zehn Prozent für zyklische Aktien gegenüber defensiven Anlagen.

Die Realrenditen würden weiter steigen, da die Wachstumsdynamik die Politik der Zentralbanken von einer „ultra-taubenhaften“ Haltung wegbewege und die Inflationserwartungen sprunghaft anstiegen. Der Anstieg der Realrenditen treffe Tech-Aktien hart. Europäische Aktien würden, abgesehen vom Risiko der Virussituation, im September aufgrund der geringeren Exponiertheit zu Tech-Aktien und des nachgebenden Euro besser abschneiden als globale Konkurrenten.

Auch Bill Gross rät zu Europa

Auch der langjährige Vermögensverwalter Bill Gross, Gründer der Investmentgesellschaft Pimco, rät, in europäische Aktien – und in bisher gemiedene Sektoren wie Tabak und Banken – zu wechseln, da die fiskalischen Anreize schwinden und die Skepsis gegenüber den wachsenden Defiziten in den USA zunimmt. Mit Schwerpunkt auf defensive Anlagen sollten Vermögenswerte gewählt werden, die nicht „wegen Träumen von wirtschaftlicher Erholung hin zu einer Normalität gefolgt von künstlichen noch niedrigeren Realzinsen in die Höhe geschossen sind“, so Gross. (Bloomberg/est)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.09.2020)

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