Kunstmarkt

Lamborghini und Skoda: Die zwei Wiener Kunstmessen im Vergleich

Hans Krestel
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Mit Maske, Timeslot und Abstand lässt es sich durch Viennacontemporary und Parallel streunen, als wäre es ein Kunstherbst wie früher. Dass alle Kunstmarkt-Klischees sich so schnell erfüllen, überrascht dann aber doch.

Fast ist es einem peinlich, die Bestätigung aller Kunstmarkt-Klischees so eilfertig serviert zu bekommen. Aber nach einem ersten Gang durch die Viennacontemporary muss man sich nicht groß als Prophetin gerieren, um zu verkünden: Malerei wird sich heuer gut verkaufen. Schließlich wird auch nicht viel anderes angeboten. Als hätten Video-, Fotokunst und Installation nie einen Markt gehabt. Der war zugegeben immer überschaubarer, vor allem im konservativen Wien, aber die Galeristen folgten dennoch, auch bei dieser Wiener Ausgabe, einer Highend-Gegenwartkunstmesse, einer Art Bildungsauftrag.

Dieser ist verständlicherweise einem finanziellen Überlebenskampf gewichen. Unglaublich nur, wie massiv sich dieser hier, wie im Lehrbuch, in Öl auf Leinwand manifestiert. „Der Sammler“ investiert in Krisenzeiten schließlich vorwiegend in klassische Medien und große Namen. Paradeexemplar einer solchen Sicherheitskoje: die Nitsch-Präsentation der Unttld-Galerie. Es gibt natürlich Ausnahmen, etwa die Klagenfurter Galerie 3, die mit einer riesigen, dräuend schwarzen Skulptur von Ines Doujak hervorsticht. Oder die Galerie Ropac, die nur ein einziges, dafür museales Werk der polnischen Bildhauerin Wanda Czelkowska zeigt – der räudig wirkende Betonkopf von 1968 war ihre erste abstrakte Arbeit.

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