Mumok

Diesen Warhol kennen Sie nicht!

Dieser Raum war einer von zweien in Warhols Ausstellung bei Leo Castelli 1966. Im zweiten Raum darf man, auch im Mumok, mit Silberballons spielen.
Dieser Raum war einer von zweien in Warhols Ausstellung bei Leo Castelli 1966. Im zweiten Raum darf man, auch im Mumok, mit Silberballons spielen.(c) Pichler/Mumok
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Eine wunderbar respektlose Ausstellung lässt ein neues Erlebnis dieses Giganten der Pop-Art zu – sie zeigt u. a. das Frühwerk, das Warhol unter Verschluss halten wollte.

Ein sanfter Stups nur, schon taumelt der silberne Polster an die Decke, gesellt sich zu manch anderen, sinkt hierhin, dreht sich dorthin, macht den Raum zum Bild voll glitzernder, Kapriolen schlagender Wolken, „Silver Clouds“. Ein Hauch von Farbe, ein Tropfen nur, sanft fallen gelassen auf die Wasseroberfläche – schon schwärmt die Tinte aus, rinnt zusammen, auseinander, lässt Wellen und Strudel, Schlieren und Ströme auf dem Blatt erscheinen, das vorsichtig sich darüberlegt, „Marbled Paintings“.

Auch das ist Warhol. Eine so leichte, zauberhafte, den Zufall subtil feiernde Ausstellung wie die jetzige im Mumok war diesem Giganten selten, schon gar nicht in Wien gewidmet. Der jungen Kuratorin Marianne Dobner gelang auf drei Stockwerken tatsächlich, dieses vor aller Augen so abgelutschte Werk nicht zu befreien, das ist unmöglich bei diesem Bekanntheitsgrad. Sie wagte vielmehr erstens Frevelhaftes, nämlich zu zeigen, was er nie zeigen wollte – sein Frühwerk und seine Filme. Und zweitens wenig Populäres, weil aufwendig zu gestalten und zu vermitteln – nämlich Warhols ausgefeilte Ausstellungskonzepte zu reinszenieren.

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