Tourismus

Sommertourismus: Erfreuliche Zahlen im August

Die Presse
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Der August brachte 11,2 Prozent weniger Nächtigungen als vor einem Jahr. Wenn man berücksichtigt, dass der Städtetourismus fast ein Totalausfall war, gab es in vielen Regionen sogar Zuwächse.

Wien. Der August ist der wichtigste Monat für den Sommertourismus. Und er verlief verhältnismäßig gut, das zeigen nun auch die aktuellen Zahlen der Statistik Austria. Zwar gingen die Nächtigungsbuchungen gegenüber dem Vorjahresmonat um 11,2 Prozent auf 17,9 Millionen zurück, doch dieser Rückgang ist großteils dem Städtetourismus geschuldet, der heuer de facto nicht stattfand.

Die Zahl der Gäste sank um ein Fünftel (20,1 Prozent) auf 4,59 Millionen. Doch dies wurde vielerorts mit einer längeren Aufenthaltsdauer kompensiert. Mehr als zwei Millionen Österreicher machten heuer – in Anbetracht mangelnder Alternativen – Heimaturlaub. Das waren um 15,6 Prozent mehr als im August 2019. Die Nächtigungen von Österreichern stiegen um 22,6 Prozent auf 6,6 Millionen.

Aus dem Ausland kamen um 35,6 Prozent weniger, nämlich 2,5 Millionen. Dies ist vor allem auf die Absenz der Gäste aus Asien und den USA zurückzuführen. Neben den Österreichern erwiesen sich auch die Deutschen als sehr treue Gäste. Sie verzeichneten 7,9 Millionen Nächtigungen, um 215.000 oder 2,8 Prozent mehr als im August 2019.

Mehr deutsche Gäste als 2019

„Gäste aus Österreich und Deutschland haben im August den coronabedingten massiven Einbruch bei den Nächtigungen durch Gäste aus anderen Ländern teilweise kompensiert“, sagte der Generaldirektor der Statistik Austria, Tobias Thomas. Gleichzeitig sanken aber die Übernachtungen der Niederländer um 18,9 Prozent oder 274.900 auf knapp 1,2 Millionen und jene der Italiener um 58,1 Prozent oder rund 508.200 auf 366.500. Auch der Buchungsrückgang seitens der Schweizer/Liechtensteiner mit minus 19,4 Prozent auf 358.700 Nächte und der Tschechen mit minus 19,6 Prozent auf 312.600 Nächte war im August drastisch.

Ungeachtet der tristen Gesamtsituation erzielten einige wenige Bundesländer im August sogar ein Nächtigungsplus gegenüber dem Vorjahr – das Burgenland (plus 6,8 Prozent), die Steiermark (plus 4,1 Prozent) und Kärnten (plus 2,2 Prozent). Diese Entwicklung stützte laut Statistik Austria die verstärkten Buchungen seitens der inländischen Urlauber. Demgegenüber sah es jedoch in Wien mit einem Buchungseinbruch von 71,5 Prozent verheerend aus.

Alle übrigen Bundesländer verzeichneten ebenfalls zum Teil spürbare Nächtigungsrückgänge – in Vorarlberg waren es minus 0,5 Prozent, in Tirol minus 7,1 Prozent, in Salzburg minus 10,6 Prozent, in Oberösterreich minus 11,4 Prozent und in Niederösterreich minus 18,4 Prozent.

Der verhältnismäßig gute August kann aber die Verluste aus den Vormonaten nicht wettmachen. Zwischen Mai und August gingen die Nächtigungen im Jahresvergleich um 33 Prozent auf 39,5 Millionen zurück. Die Urlauberzahl brach infolge der Reisebeschränkungen um 43,2 Prozent auf 10,5 Millionen ein.

Besonders hart hat die Coronakrise Wien getroffen – mit einem Einbruch der Buchungen um 82 Prozent auf 1,2 Mio. Übernachtungen. Am glimpflichsten kam bisher Kärnten mit einem Minus von 15 Prozent und in Summe 6,9 Mio. Nächtigungen davon.

(APA)

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