Deutschland hat zurzeit Vorarlberg, Tirol und Wien als Risikogebiete gelistet und Reisewarnungen verhängt.
Risikogebiete

Reisewarnungen für die Bundesländer: Ein Politikum?

Manche warnen vor Tirol, viele vor Wien: Aber warum? Ein Überblick vor der wichtigen Wintersaison.

Vom Westen Österreichs bis Wien geht eine Urangst um: Der Tourismus fürchtet um den wichtigsten Auslandsgast, um den deutschen. Österreichs größter Wirtschaftspartner hat zurzeit Vorarlberg, Tirol und Wien als Risikogebiete gelistet und Reisewarnungen verhängt. Auch andere (Nachbar-)Länder haben Teile Österreichs auf die Rote Liste gesetzt. Und Deutschlands Gesundheitsminister, Jens Spahn (CDU), rät in Interviews vor Winterurlaub im Ausland ab. Manchmal begründet er das mit dem „Stichwort Ischgl“. Der deutsche Zuhörer kennt sich dann aus. Ischgl ist zum Synonym für aus dem Ausland eingeschleppte Infektionen geworden.

Die Reisewarnungen sind aber weder Revanche für die Ischgl-Affäre noch ein Beitrag zum Wiener Wahlkampf, sondern eine ganz nüchterne Angelegenheit, wie in Berliner Regierungskreisen versichert wird. Der wichtigste Maßstab ist die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz. Konkret: Reißt eine Region den Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner kumuliert auf sieben Tage, droht sie, auf der Roten Liste des Robert-Koch-Instituts (RKI) zu landen. Allerdings nicht sofort. Man handhabe das sehr vorsichtig, heißt es in Regierungskreisen. Der Trend müsse sich über einige Zeit – die Rede ist von sieben bis zehn Tagen – bestätigen. Im Blick haben die Deutschen dabei zunächst die Bundesländer. Das soll auch erklären, warum Vorarlberg gelistet wurde, als in Innsbruck die Sieben-Tage-Inzidenz deutlich höher war.

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