Jarosław Kaczyński, Übervater von Polens konservativer Rechter, will seine von Machtkämpfen gebeutelte Koalition wieder auf Linie bringen.
Wien/Warschau. Er zählt zu den mächtigsten Männern Polens. Zwar gehörte Jarosław Kaczyński lange nicht der Regierung an, doch der Vorsitzende der nationalkonservativen Partei für Recht und Gerechtigkeit (PiS) zog im Hintergrund die Fäden. Jetzt spielt er auch ganz offen wieder im polnischen Kabinett mit: Kaczyński soll das Amt des Vizeregierungschefs übernehmen.
Auch andere Posten werden neu besetzt: Der PiS-Abgeordnete und Jurist Przemysław Czarnek, der immer wieder mit homophoben Äußerungen für Aufregung sorgte, soll neuer Bildungs- und Wissenschaftsminister werden. Jarosław Gowin soll das Amt des Arbeitsministers erhalten. Gowin ist Chef der mitregierenden Kleinpartei Verständigung. Die Postenrochade ist wegen des heftigen Machtkampfes in der rechten Koalition nötig geworden.