EZB-Daten

Ertragskraft der Banken durch Coronakrise eingebrochen

Eigenkapitalrendite der Institute im Währungsraum im zweitenQuartal auf Null gefallen. Der Abbau fauler Kredite hingegen ist vorangeschritten.

Die Gewinnstärke der Banken im Euroraum ist in Folge der Coronakrise deutlich zusammengeschrumpft. Die zusammengefasste Eigenkapitalrendite (ROE) der Institute im Währungsraum brach im zweiten Quartal auf 0,01 Prozent ein, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Dienstag mitteilte. Noch im ersten Quartal lag sie bei 1,21 Prozent nach 5,17 Prozent Ende 2019.

Allein in sieben Euroländern darunter Griechenland, Zypern und Spanien und Irland lag die Eigenkapitalrendite der großen Institute im zweiten Quartal im negativen Bereich. Bei den deutschen Instituten lag sie bei 0,86 Prozent.

Die EZB ist seit Herbst 2014 für die Kontrolle der großen Banken im Währungsraum zuständig. In Deutschland überwacht sie unter anderem die Deutsche Bank und die Commerzbank.

Beim Abbau ihrer faulen Kredite sind die Banken im Währungsraum dagegen ein Stück weiter vorangekommen. Die zusammengefasste Quote der Wackelkredite lag nach EZB-Daten zum Ende des zweiten Quartals bei 2,94 Prozent. Dies sei das niedrigste Niveau seit der ersten Veröffentlichung solcher Daten 2015. Noch im ersten Quartal war die Quote bei 3,05 Prozent gelegen.

Den höchsten Anteil an faulen Krediten wiesen im zweiten Quartal weiterhin griechische Banken mit 30,31 Prozent auf, gefolgt von Instituten auf Zypern mit 13,45 Prozent. Dies ist eine Hinterlassenschaft der Finanzkrise und der Schuldenkrise, von denen sich die Geldhäuser dort zuletzt nur langsam erholten. In Italien lag die Quote im zweiten Quartal bei 6,08 Prozent. Zum Vergleich: In den Bilanzen deutscher Banken schlummerten zuletzt noch faule Kredite mit einer Quote von 1,22 Prozent.

(APA/Reuters)

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