Corona

„Es braucht mehr Mut, einen Test nicht zu machen"

In den vergangenen Wochen stellten sich viele Menschen die Frage: Brauche ich jetzt einn Coronatest?
In den vergangenen Wochen stellten sich viele Menschen die Frage: Brauche ich jetzt einn Coronatest?Die Presse/Clemens Fabry
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Der Infektiologe Günter Weiss, der die Corona-Kommission verlässt, sieht die Hausärzte in einer „Lernphase". Und er erklärt, warum das Warten auf ein Testergebnis auch gefährlich sein kann.

Für Außenstehende war es eine Überraschung: Wie Montagabend bekannt wurde, verlassen gleich zwei Mitglieder die Corona-Kommission: die Wiener Virologin Elisabeth Puchhammer-Stöckl und der Tiroler Infektiologe Günter Weiss. Da Weiss kurz zuvor in der „ZiB 2" die Teststrategie der Regierung kritisiert hatte, gab es Anlass zu Spekulationen.

Doch der Arzt winkt ab: Ein Zusammenhang mit dem Interview sei „zu hundert Prozent auszuschließen". Er habe bereits vor zwei Wochen per Mail dem Gesundheitsministerium seinen Rückzug angekündigt. Der simple Grund: zu wenig Zeit. Die Kommissionstätigkeit habe sich als aufwendiger entpuppt als angenommen: bis zu sechs Stunden dauernde Sitzungen, manchmal zweimal die Woche plus Vorbereitung. Das sei sich mit seinem Job – Weiss leitet das Department Innere Medizin an der Med-Uni Innsbruck – auf Dauer „nicht mehr ausgegangen." Dass sich mit ihm zeitgleich Puchhammer-Stöckl zurückziehe, sei Zufall. In der Kommission übernehmen vorerst die für jeden Experten fixierten Stellvertreter: Für Weiss springt Susanne Rabady ein, für Puchhammer-Stöckl stehen als Ersatz Herwig Kollaritsch und Stephan Aberle bereit. Ob die Stellvertreter als ordentliche Mitglieder nachrücken oder ob für die erste Reihe neue Fachleute geholt werden, ist laut Gesundheitsministerium offen. Über mögliche Kandidaten und Kandidatinnen soll bei der Sitzung am Donnerstag diskutiert werden. Das Ministerium will die Kommission in die Entscheidung einbinden.

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