Rechnungshof

Wiens marode Gemeinde­bauten

Der Großteil der Wiener Gemeindebauten ist in keinem guten Zustand. Die Stadt saniert laut Rechnungshof zu wenig. Experten sehen einen Investitionsbedarf von fünf Milliarden Euro. Auch private Bauten werden zu wenig saniert.

Wien. Die Stadt Wien ist die größte Hausverwaltung der Welt. Sie vermietet rund 12,9 Millionen Quadratmeter Wohnfläche in Gemeindebauten, wo jeder vierte Wiener wohnt. Dafür rühmt sich die Stadt und wird auch international gerühmt. Allerdings sind diese Bauten laut einem der „Presse“ vorliegenden Rechnungshofrohbericht großteils in keinem guten Zustand. Nötige Sanierungen werden aufgeschoben, die Substanz verfällt. Experten schätzen einen Investitionsbedarf von mindestens fünf Milliarden Euro.

1800 Wohnhausanlagen in Schuss zu halten ist keine einfache Aufgabe. Derzeit fallen nur 26 Prozent der Wohnungen in die Kategorie gut. Bei 65 Prozent ist der Zustand gut bis tendenziell schlecht, und weitere neun Prozent sieht der Rechnungshof in schlechtem Zustand.

Die Stadt Wien hat sich selbst zum Ziel gesetzt, jährlich 7300 Wohnungssanierungen durchzuführen. Das entspricht einem Sanierungszyklus von 30 Jahren und ist in etwa das, was Genossenschaften leisten. Deren Bauten sind generell in einem deutlich besseren Zustand als die Wiener Gemeindebauten. Das liegt auch an der Gesetzeslage: Laut Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz (WGG) müssen Einnahmen der Genossenschaften auch wieder in den Wohnbauzyklus fließen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.