Arbeitsmarkt

Was bringt ein Recht auf Homeoffice?

Deutschland diskutiert ein Recht auf Home-Office. In Österreich sind Arbeiter- und Wirtschaftskammer in seltener Einigkeit dagegen.

Es gibt Krach in Deutschland: Und zwar, seit der sozialdemokratische Arbeitsminister, Hubertus Heil, einen Rechtsanspruch auf Home-Office gefordert und den fertigen Gesetzesentwurf gleich dazu geliefert hat. Mindestens 24 Tage im Jahr sollen alle Angestellten einen gesetzlichen Anspruch auf mobiles Arbeiten bekommen. „Weil mobiles Arbeiten schon für einige fest zur modernen Arbeitswelt gehört, aber vielen noch nicht ermöglicht wird“, begründete er seinen Vorschlag am Wochenende. Und vergrämte damit den Koalitionspartner. Denn die Unionsfraktion sieht die Wirtschaft gefährdet und lehnt den Vorschlag ab. „Man muss nicht alles irgendwo durch ein zusätzliches Gesetz regeln“, sagte der Fraktionschef im Bundestag, Ralph Brinkhaus von der CDU, am Dienstag.

Ein Recht auf Home-Office – ist das sinnvoll? Seit in der Coronakrise viele Beschäftigte praktisch über Nacht ins Home-Office übersiedelten, wird über die Rahmenbedingungen für die Heimarbeit diskutiert. In Österreich arbeiteten laut Arbeitsministerium im Shutdown rund 40 Prozent der Beschäftigten zu Hause, davor waren es unter zehn Prozent. Die Sozialpartner tüfteln an einem Regelwerk für das Home-Office. Bis März soll es konkrete Vorgaben geben, kündigte Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) an. Doch eine Debatte über einen Rechtsanspruch, wie jetzt in Deutschland, findet hierzulande nicht statt. Denn in diesem Punkt sind sich Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter ausnahmsweise einig: Home-Office soll freiwillig sein. Weder soll es vom Arbeitgeber einseitig angeordnet, noch vom Arbeitnehmer vor einem Gericht durchgeboxt werden können.

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