Quergeschrieben

Wie aus einer Gemeinderatswahl ein politischer Schadensfall wird

Wurden in Wien Informationen zurückgehalten? Dann ist die Glaubwürdigkeit perdu. Hat HC Erfolg? Das wäre ein Ja zu allen künftigen „besoffenen Geschichten“.

Kommenden Montag wird die Wahl in Wien wieder das sein, was sie ist: Eine Gemeinderatswahl. Seit dem Frühjahr wurde Covid-19 mit Blick auf diese Wahl verpolitisiert, im Machtkampf zwischen Stadt- und Bundesregierung instrumentalisiert, angereichert durch das Macho-Duell zweier Politiker gleichen Typs: Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Noch in den letzten zwei Tagen packten sie die Bihänder aus.

Zur Autorin:

Anneliese Rohrer ist Journalistin in Wien.
www.diepresse.com/rohrer

Doch die gar nicht so wohltemperierte Hysterie vor diesem Urnengang ist irgendwie verständlich: Er findet unter einmaligen Bedingungen statt: In einer Gesundheitskrise wie sie noch nie zu bewältigen war; in einer Wirtschaftskrise mit ungeahnt hohem Angstpegel bei Politikern und Bürgern; mit einem SPÖ-Kandidaten, der sich zum ersten Mal in der ersten Reihe den Wählern stellt – ohne echte Opposition. Zudem fand der Wahlkampf zwangsläufig in sozialer Distanz zu den Wählern statt, wurde in die Studios der Fernsehanstalten und auf alle anderen medialen Plattformen verlegt. Dort tauchte dann das immer gleiche Männer-Gruppenbild mit Dame auf, waren die immer gleichen Fragen und Antworten zu hören. So weit, so verständlich.

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