Anlage

Staatsfonds denken um

Vor allem bei Investments in Städten wie Los Angeles (Bild) hielten sich die Fondsmanager zurück.
Vor allem bei Investments in Städten wie Los Angeles (Bild) hielten sich die Fondsmanager zurück.(c) REUTERS (Lucy Nicholson)
  • Drucken

Es gibt weniger Geld für Büro- und Hotelimmobilien, dafür mehr für die Logistik- und Gesundheitsbranche.

Die Corona-Krise zwingt Staatsfonds zum Umdenken. Sie stecken weniger Geld in klassische Büro- und Hotelimmobilien, dafür mehr in Immobilien für die Logistik- und Gesundheitsbranche. Gleichzeitig sind die Investitionen von Staatsfonds in den Immobiliensektor insgesamt deutlich eingebrochen, wie die Daten von Global SWF zeigen, die die Nachrichtenagentur Reuters einsehen konnte. Demnach legten die Investmentvehikel aus reichen Ländern wie Norwegen, Singapur oder Katar in den ersten sieben Monaten 2020 rund 4,4 Mrd. Dollar (3,71 Mrd. Euro) im Immobiliensektor an – das waren 65 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum 2019.

Lagerhaus statt Hotel

Zahlen der Beratungsfirma Jones Lang LaSalle (JLL) zufolge schrumpften die direkten Investitionen in gewerbliche Immobilien im ersten Halbjahr global um 29 Prozent auf 321 Mrd. Dollar. Das war der niedrigste Stand seit 2012. Am stärksten unter die Räder kamen der Studie zufolge gemischt genutzte Immobilien (minus 57 Prozent) und Hotels (minus 50 Prozent). Büroobjekte haben circa ein Drittel eingebüßt. Vor allem bei Investments in Städten wie Los Angeles oder London hielten sich die Fondsmanager zurück, obwohl Gewerbeimmobilien in solchen Metropolen in der Regel heiß begehrt sind, heißt es bei JLL.

Weniger stark betroffen seien dagegen Investitionen in Logistikimmobilien, sie gingen laut JLL um 13 Prozent zurück. Positiv schätzen die Experten auch die Aussichten für Gebäude in der Biotech-Branche ein. „Wir erkennen einen starken Anstieg der Nachfrage nach Laboren“, sagt Alistair Meadows, Manager bei JLL in Großbritannien. Eine Umschichtung in den Portfolien hätte nach Meinung der Experten weitreichende Folgen für die gesamte Immobilienbranche, schließlich haben Staatsfonds viele Milliarden Dollar zu verteilen. Unter den Top-10-Immobilienanlegern finden sich dem Researchhaus IPE Real Assets zufolge gleich drei der staatlichen Investoren.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Investments

EHL: Spürbarer Rückgang bei Büroflächen seit dem Lockdown

Laut einer aktuellen EHL-Marktanalyse gehen die Leerstandssraten nach oben - die Experten erwarten Notverkäufe und geben neuen Konzepten eine Chance.
Investment-Umfrage

Wien unter den Top-3 der attraktivsten Standorte

Immobilien in europäischen Metropolen sind laut einer Umfrage auch in Coronazeiten gefragt. London und Berlin haben bei den Investoren die Nase vorne.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.