Arbeitsmarkt

Corona: Frauen halten sich bei Jobsuche zurück

AMS-Wien-Chefin Petra Draxl.
AMS-Wien-Chefin Petra Draxl.Luiza Puiu
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Viele Frauen seien wegen der Coronakrise derzeit schwer zu motivieren, einen neuen Job anzunehmen, sagt Wiens AMS-Chefin, Petra Draxl. Weil sie stets im Kopf hätten, was sie alles managen müssen.

Wien. In der Corona-Wirtschaftskrise zeigt sich ein interessantes Phänomen: Frauen sind vom Anstieg der Arbeitslosigkeit stärker betroffen als Männer. Normalerweise würden kurze, starke konjunkturelle Einbrüche Männer stärker treffen, sagte Ulrike Huemer, Ökonomin am Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo, am Mittwoch bei einer Veranstaltung der Arbeiterkammer. Sie nennt als Beispiel die Krise 2009: Damals traf es zuerst die Industrie, erst später den Dienstleistungssektor. „Die Coronakrise trifft alle Bereiche“, so Huemer. Und ganz besonders Frauen.

In den ersten Monaten des heurigen Jahres war die Arbeitslosigkeit in Österreich unter Männern höher als unter Frauen, so Petra Draxl, Leiterin des Wiener Arbeitsmarktservice (AMS). Ab April stieg die Frauenarbeitslosigkeit österreichweit stärker an. „Das hatten wir schon lang nicht mehr“, sagte Draxl. Mittlerweile gleiche es sich wieder an, aber die Frauenarbeitslosigkeit sei immer noch höher. In Wien sei das Verhältnis umgekehrt. Das könnte auch an den besseren Möglichkeiten zur Kinderbetreuung liegen. „In Wien ist das flächendeckende Angebot größer“, so Draxl.

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