Die CDU ist seit acht Monaten ohne Führung. Mit gehöriger Verspätung beginnt nun der interne Wettlauf um den Parteivorsitz. Laschet, Merz und Röttgen treten an. Das Problem: Keiner der drei Bewerber ist sonderlich populär.
Berlin. 250 Tage ist es her, dass Annegret Kramp-Karrenbauer ihren Rücktritt als CDU-Chefin angekündigt hat. Aber gefühlt liegt eine Ewigkeit zwischen damals und heute. In der Zwischenzeit verhinderte eine Pandemie die Wahl eines Nachfolgers. AKK blieb im Amt. Also offiziell. Tatsächlich quält seither ein Machtvakuum die CDU-Spitze.
Mit großer Verspätung also wagt die CDU einen neuen Anlauf, um die Cheffrage zu klären. Am Samstag geht in Berlin der inoffizielle Auftakt des Wahlkampfs um den CDU-Vorsitz in Szene, den drei Männer aus Nordrhein-Westfalen (NRW) unter sich austragen. Friedrich Merz, Wirtschaftsanwalt, Ex-Fraktionschef und eher konservativ gegen Armin Laschet, NRW-Ministerpräsident, CDU-Vizechef und eher weniger konservativ. Der Dritte im Bunde ist der Außenpolitiker Norbert Röttgen, der aber als chancenlos gilt.