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Ein Philosoph zu Pferd? Gefährdet die Gesundheit!

Europa per Pferd
Europa per PferdGaspard Koenig
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Der Franzose Gaspard Koenig reitet auf Montaignes Spuren über Deutschland und Tirol nach Rom – auch eine Corona-Parabel.

Michel de Montaigne litt an Nierenkoliken und Wissensdurst. Also machte sich der Philosoph anno 1580 zu einer Bäder- und Bildungsreise auf. Hoch zu Ross ging es vom heimatlichen Bordeaux über die Schweiz, Süddeutschland, Tirol und Norditalien nach Rom. Über seine „Grand Tour“ führte er ein Tagebuch, das zu den Höhepunkten der Reiseliteraturgeschichte zählt. In seinen Hufspuren trabt soeben sein zeitgenössischer Kollege Gaspard Koenig, um die Eindrücke zu vergleichen und das Abendland entschleunigt neu zu erkunden. Er quartiert sich mit seinem Pferd in Bauernhöfen ein, radebrecht auf Deutsch oder Italienisch mit seinen Gastgebern und räsoniert in Reportagen fürs Magazin „Le Point“ über einst und heute, hier und dort. Wir erfahren von ihm etwa, wie erfreulich sich das voralpenländische Landleben vom französischen unterscheidet.

Weil es da in den Dörfern noch Läden und Biergärten gibt, anders als in den toten Käffern bei ihm zu Hause. Weil sogar die Jugend in Dialekten spricht, die auf engem Raum variieren. Und weil auch private Wälder allen offenstehen, anders als die umzäunten Jagdreviere im neofeudalen Frankreich. Auch wenn sich das Lob konkret auf Bayern und nicht auf Österreich bezieht: Wir hören es doch gern.

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