Statistik

Weniger Verkehrstote durch Lockdown im ersten Halbjahr

Dank des Lockdowns gab es im ersten Halbjahr auch weniger Verletzte im Straßenverkehr. Gestiegen ist die Zahl der Radunfälle.

Wien. Der Corona-Lockdown ab Mitte März bis Ostern hat zu einem starken Rückgang an Verkehrstoten geführt: Waren es im ersten Halbjahr 2019 noch 196 Tote, so sank die Zahl 2020 um 22 Prozent auf 152, wie die Statistik Austria bekannt gab. Und: Während im ersten Halbjahr 2019 acht Kinder im Straßenverkehr ums Leben kamen, war im ersten Halbjahr 2020 kein Kind unter den Verkehrstoten.

Auch die Gesamtzahl der Verunglückten – also Verletzte und Getöteten zusammen – ging dank Lockdown im ersten Halbjahr 2020 mit 15.676 um 25 Prozent im Vergleich zu 2019 ebenfalls deutlich zurück: Sowohl bei Fußgängern, Pkw und Motorrad/Moped beträgt der Rückgang über 30 Prozent.

Negativ war allerdings die Entwicklung bei den Radfahrern: In den ersten sechs Monaten starben 17 Radfahrer nach Unfällen, im Vergleichsraum 2019 waren es 16. Rechnet man die im Straßenverkehr verletzten Radfahrer dazu, gab es einen Anstieg um 8,6 % auf 3640 verunglückte Radfahrer.

Mehr Alkoholunfälle

„Häufigster Grund für die tödlichen Verkehrsunfälle war diesmal überhöhte Geschwindigkeit. In den Jahren zuvor war Unachtsamkeit bzw. Ablenkung stets die häufigste Ursache gewesen“, sagte Tobias Thomas, Generaldirektor der Statistik Austria. Der steigende Trend bei den Alkoholunfällen setzte sich fort: War im ersten Halbjahr 2019 bei 6,7 Prozent (2018: 5,9) aller Unfälle eine alkoholisierte Person am Steuer oder zu Fuß beteiligt, stieg der Anteil 2020 auf 7,1 Prozent. Somit wurden im ersten Halbjahr 2020 bei Alkoholunfällen 14 Personen getötet; das entspricht neun Prozent aller im Straßenverkehr tödlich verunglückten Personen, um 40 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2019.

Sieht man sich die Wochen der Ausgangsbeschränkung (die Kalenderwochen zwölf bis 17) gesondert an, zeigt sich der Rückgang der Unfälle noch deutlicher: Zwischen 16. März und dem Auslaufen der Beschränkungen Ende April wurden 36 Menschen bei Unfällen getötet – 2019 waren es im Vergleichszeitraum 49. Noch deutlicher zeigte sich der Rückgang bei den Unfällen insgesamt – diese sanken von 3831 im Jahr 2019 auf 1734, was ein Minus von 55 Prozent bedeutet. Die Zahl der Verletzten ging sogar um 60 Prozent von 4886 auf 1959 zurück. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.10.2020)

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