Coronavirus

Ein Silvester mit vielen Fragezeichen für die Tourismusbranche

Archivbild vom Silvesterpfad 2016. Der Stadttourismus hofft immerhin auf ein paar Weihnachtsmärkte, die Besucher bringen könnten.
Archivbild vom Silvesterpfad 2016. Der Stadttourismus hofft immerhin auf ein paar Weihnachtsmärkte, die Besucher bringen könnten.APA/HANS PUNZ
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Kostenlose Hotel-Stornierungen sind teilweise bis kurz davor möglich. Besonders beliebt sind heuer Berghütten. Wien-Tourismus will in Österreich, Italien und Polen um Besucher werben.

Die Einschränkungen aufgrund der Coronapandemie und die ausländischen Reisewarnungen für Österreich machen das normalerweise umsatzstarke Silvestergeschäft für die heimische Tourismusbranche heuer schlecht planbar. Manche Hotels, zum Beispiel in Wien und Salzburg, sind derzeit für den Jahreswechsel relativ gut gebucht. Kostenlose Stornierungen sind aber teilweise bis kurz davor möglich. Beliebt sind - wie jedes Jahr - abgelegene Berghütten.

Die zum Jahreswechsel touristisch relevanteste Veranstaltung in Österreich - der Wiener Silvesterpfad samt Feuerwerk in der Innenstadt mit zuletzt 800.000 Besuchern - wurde Mitte Oktober aufgrund der Coronapandemie abgesagt. Der Wiener Tourismusverband (Wien Tourismus) wird laut derzeitigem Stand Silvester in der Bundeshauptstadt nicht groß bewerben. "Wir fokussieren im Tourismusmarketing stattdessen allgemein auf das Thema 'Winter in Wien'", sagte Wien-Tourismus-Sprecher Walter Straßer. "Speerspitze sind in diesem Zusammenhang die Weihnachtsmärkte, die auch heuer unter entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen stattfinden können."

Buhlen um die Österreicher

Bei der Tourismuswerbung konzentriert sich Wien derzeit auf österreichische Gäste und ausgewählte Nachbarländer. "Aus aktuellen Gesichtspunkten (Pandemieverlauf, Reisewarnungen, Einreisebeschränkungen) fokussieren wir beim Kampagnenpaket 'Winter in Wien' derzeit vorrangig auf Österreich selbst, Italien und Polen", so der Wien-Tourismus-Sprecher. Auch Deutschland, die Schweiz, Spanien, Frankreich, Großbritannien, Tschechien, Ungarn und Rumänien wären auf dem Werbeplan gestanden. Diese Länder sind laut Wien Tourismus aber "on hold". Die Kampagne könne aber jederzeit aktiviert werden, sobald sich die Situation ändere und Reisen möglich und erwartbar seien.

Auf der weltweit größten Hotel-Buchungsplattform Booking.com sind von 31. Dezember bis 1. Jänner noch 27 Prozent der Unterkünfte in Wien verfügbar, in Salzburg sind es 29 Prozent. Normalerweise sind Hotels hierzulande über Silvester nahezu komplett ausgebucht. Aufgrund der Coronapandemie bieten die Hoteliers aber vergleichsweise kulante Stornobedingungen an. Je nach Hotel kann zwischen zwei Wochen vorher und direkt am Anreisetag kostenlos storniert werden. Die coronabedingt angebotenen kurzen Stornierungsfristen machen das Wintergeschäft für die Hoteliers zu einem wirtschaftlichen Drahtseilakt.

Die zum Tourismusunternehmen Mondial gehörende Plattform huetten-mieten.at vermittelt über 180 Hütten und Chalets in Österreich. Die Selbstversorgerhütten sind oftmals sehr abgeschieden. Für Silvester würde bereits zuvor im Jänner oder Februar gebucht, aktuell seien für den Jahreswechsel nur mehr "ganz wenige frei", so ein Sprecher. Wegen coronabedingter Stornierungen müsse man sich direkt mit dem Hüttenbetreiber absprechen, die Plattform sei nur Vermittler, hieß es.

(APA)

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