Kammerspiele

Der alte Mann und das Netz

Pierre (vorn: Hübsch) hat Flora (Ebm) im Netz und mithilfe von Alex (von Stolzmann) umgarnt.
Pierre (vorn: Hübsch) hat Flora (Ebm) im Netz und mithilfe von Alex (von Stolzmann) umgarnt.(c) APA/HERBERT NEUBAUER
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„Monsieur Pierre geht online“ wurde von Werner Sobotka recht flott inszeniert. Wolfgang Hübsch lebt sich lustvoll aus in dieser leichten französischen Komödie.

Ein pensionierter Buchhändler sitzt in seiner Wohnung. Sie sieht wie ein Antiquariat aus. Fast mutet die von Walter Vogelweider gestaltete Bühne der Wiener Kammerspiele wie ein Bunker an – volle Regale, sogar die Sitze bestehen aus Stapeln von Büchern. Pierre (Wolfgang Hübsch) hat sich eben einen Super-8-Film angesehen, in dem eine junge Frau am Strand herumtollt. Bilder aus längst vergangenen glücklichen Tagen. Es ist, wie sich später herausstellt, seine Frau, die vor zwei Jahren starb. Da versteht man dann, warum sich dieser fast schon 81 Jahre alte Mann völlig zurückzieht.

Dafür tadelt ihn seine gestresste Tochter Sylvie (Susa Meyer). Sie versucht ihn aufzurütteln, hat für ihn ihren alten Laptop mit. Der Vater solle doch Neues wagen. Nach kurzem Sträuben agiert er lustvoller als erwartet. Mit aller Macht bricht die digitale Welt ins Analoge ein. Die romantische Liebe aber bleibt, was sie immer war – der Stoff, aus dem die verträumtesten Komödien sind.

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