Wendig, geschmeidig, misanthropisch: Ivo Andrić, 1892 bis 1975, hier etwa zur Zeit der Nobelpreisverleihung.
Biografie

Was kann Ivo Andrić denn dafür?

In „Im Brand der Welten“ beschreibt Michael Martens die dramatische Lebensgeschichte von Ivo Andrić – etwas distanzlos.

Als der Schriftsteller Ivo Andrić im November 1923 von Triest nach Graz übersiedelte, um an der dortigen Universität zu studieren, war er bereits 31 Jahre alt. In flinkem Wechsel von Zagreb über Wien nach Krakau hatte er ab 1912 ein Studium der Philosophie begonnen, aber der Erste Weltkrieg machte diesem nach vier Semestern ein Ende. Andrić kam, weil er mit den Attentätern von Sarajewo befreundet war, für acht Monate (nicht drei Jahre, wie oft behauptet wird) nach Maribor ins Gefängnis. Nach dem Krieg fand er im neu gegründeten Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen im Außenamt eine Anstellung: Rom, Bukarest und Triest werden die ersten Stationen.

Weil ihm für das geschmeidigere Vorankommen im diplomatischen Dienst ein Doktortitel empfohlen wird, muss dieser noch erworben werden. Andrić kommt ein zweites Mal nach Österreich, in das Land, das er sein Leben lang hasst. In nur zwei Semestern schreibt er eine Dissertation.

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