Studie

Wie Covid-19 die politischen Lager in den USA trennt

Forscher an der University of British Columbia fanden heraus: Demokraten sind mehr von Hilfe für andere, Republikaner mehr von Selbstschutz zu überzeugen.

In Corona-Zeiten ist es in den USA zu einem Unterscheidungsmerkmal zwischen Republikanern und Demokraten geworden: Diese tragen Masken und halten die vorgeschriebenen bzw. empfohlenen Abstände, jene – angestachelt durch Präsident Donald Trump – neigen dazu, diese Maßnahmen zu verweigern, was viele von ihnen sogar als politisches Statement begreifen. Das ist ein Problem, schließlich sind in den USA bereits über 225.000 Menschen an Covid-19 gestorben und die Ansteckungszahlen steigen.

So untersuchten Forscher um Katherine White (University of British Columbia, Vancouver, Kanada), wie es zu diesem Unterschied zwischen den Lagern kommt – und wie man Parteigänger der Republikaner dazu bringen könnte, die Schutzmaßnahmen einzuhalten. In einer Studie forderten sie die Teilnehmer auf, eine Contact-Tracing-App zu verwenden, wie sie auch in Österreich immer wieder vorgeschlagen wird. Dabei verwendeten sie zweierlei Werbelinien: die eine baut darauf, dass man mit der App sich selbst schützt (Slogan: „Keep yourself safe“), die andere setzt auf Hilfe für andere („Help save lives“).

Ergebnis: Die altruistische Argumentation kam bei Demokraten besser an, die selbstzentrierte bei Republikanern. Das muss nicht heißen, dass diese weniger Mitgefühl kennen, meint White: „Was wir herausgefunden haben, ist, dass sie weniger sehen, dass ihr Verhalten andere beeinflusst.“ Die Gesundheitsbehörden sollten ihre Werbelinie diesem Befund anpassen, meint White, und in Medien, die sich an ein republikanisches Publikum richten, auf Botschaften wie „Denk an dich selbst und deine Familie“ setzen.

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