US-Wahl

Börsen nehmen Zitterpartie gelassen

US-Wahl, Wahltag in Michigan SCIO TOWNSHIP, MI - NOVEMBER 03: An election official cleans tables and the ballot holders
US-Wahl, Wahltag in Michigan SCIO TOWNSHIP, MI - NOVEMBER 03: An election official cleans tables and the ballot holdersimago images/icon SMI
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Der Absturz, den viele bei einem unsicheren Ausgang befürchtet hatten, ist ausgeblieben. Eine „blaue Welle“ (Präsidentenamt und Kongress in demokratischer Hand) gilt nicht mehr als fix.

In den USA ist eingetreten, was viele befürchtet hatten: Nach der Präsidentschaftswahl gibt es keinen eindeutigen Sieger. Ein solches Szenario, so hatte man ebenfalls befürchtet, würde die Börsen zum Absturz bringen, denn sie mögen keine Unsicherheit.
Doch wie nach dem Brexit-Votum und dem Wahlsieg von Donald Trump im Jahr 2016 taten die Börsen schon wieder nicht, was man von ihnen erwartet hat. Sie reagierten auf die Situation relativ gelassen. An den Marktplätzen in Europa herrschte zwar ein wenig Nervosität, als man jedoch sah, dass die US-Indizes vorbörslich gar nicht (Dow Jones) oder sogar positiv (Technologiewerte an der Nasdaq) reagierten, beruhigten sie sich. Auch sonst deutete nichts an den Märkten auf eine erhöhte Krisenstimmung hin.

1 Womit rechnen die Aktienmärkte jetzt?

Bis Dienstag hatten die Börsen mit einem klaren Sieg des demokratischen Kandidaten Joe Biden und mit einer „blauen Welle“ (beide Kongresskammern in demokratischer Hand) gerechnet. Ersteres schien am Mittwoch nun wieder unsicherer, auch Zweiteres dürfte nicht eintreten. Die Börsen preisen dieses Szenario also wieder aus. Technologiewerte (wie Amazon, Apple, Facebook) die im Fall einer „blauen Welle“ von stärkerer Regulierung getroffen worden wären, lagen vorbörslich im Plus. Erneuerbare-Energie-Firmen (etwa Solar- und Windkraft), die von stärkeren Förderungen und strengeren Umweltgesetzgebungen profitiert hätten, gaben merklich nach. Das bedeutet nicht, dass die Börsen jetzt mit einem Sieg Trumps rechnen, es bedeutet lediglich, dass sie die Erwartung einer „blauen Welle“ wieder auspreisen.

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