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In Augusta tanzt der Golfball sogar über das Wasser

Der Platz in Augusta
Der Platz in AugustaREUTERS
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Jon Rahm wärmte für das Masters mit einem seltenen Kunstschlag auf. Bernd Wiesberger sollten die November-Bedingungen entgegen kommen.

Augusta. Bessere Werbung hätte sich das Masters in Augusta nicht erträumen können. Jon Rahm ließ im Training den Ball am 16. Loch gekonnt dreimal auf dem Wasser springen, ehe dieser dann nach elegantem Bogen fiel – das Video ging viral und rief damit auch den Letzten in Erinnerung, dass das traditionsreiche Major-Turnier ab Donnerstag (19 Uhr, live Sky/ ab 13.30 Livestreams auf skysport.de) erstmals im November steigt.

„Ein schönes Geburtstagsgeschenk. Ich kann mich nicht beschweren“, erklärte Rahm. Der nun 26-jährige Spanier ist allerdings nicht der Erste, ein solcher Kunstschlag gelang auch Vijay Singh (2009) oder Martin Kaymer (2012). Und es wäre nicht die Twitteria, wenn nicht sofort Kritik aufgekommen wäre: Da Rahm seinen Trainingsschlag nicht vom Tee vollführte, sei es kein echtes Hole-in-one.

In jedem Fall hat sich das „Water Skipping“, bei dem der Golfball dank Tempo und Spin ähnlich dem Platteln (Steine hüpfen) auf dem Wasser springt, in Augusta in den 1980er-Jahren etabliert und wird üblicherweise von den „patrons“ lautstark eingefordert. Auf Anfeuerungen der Fans muss Rahm verzichten, was umso bedauerlicher ist, weil er bereits am Montag ein Hole-in-one am vierten Loch notiert hat. „Hole-in-ones sind immer etwas Besonderes, erst recht in Augusta National“, schrieb die Nummer zwei der Welt auf Instagram. „Hoffen wir, dass das später in der Woche auch gelingt.“

Wiesberger baut auf seine Erfahrung

Nachdem Bernd Wiesberger im Vorjahr durch die Nachwehen einer langwierigen Handgelenksverletzung gefehlt hat, findet er sich heuer wieder im 94-köpfigen Teilnehmerfeld des prestigeträchtigsten und exklusivsten der vier Major-Turniere (Dotation 11,5 Mio. Dollar). Er schlägt am Donnerstag in einem Flight mit US-Star Phil Mickelson und Abraham Ancer (MEX) zum fünften Mal in Augusta ab. Wegen des kürzeren Tageslichts erfolgt der Auftakt übrigens erstmals aufgeteilt auf Front bzw. Back Nine.

Als einziges Major wird das Masters immer auf demselben Platz gespielt, weshalb auch Wiesberger, der stets den Cut geschafft hat, seine Erfahrung als Vorteil sieht. „Ich glaube auch, dass mein Spiel in den letzten Jahren hier besser war, als die Ergebnisse zeigen“, sagte er. Zudem dürften ihm die im November weicheren Grüns entgegen kommen. Kurioserweise hat der Oberwarter als Bestmarke nach wie vor Platz 22 von der Premiere 2015 (damals bester Neuling) zu Buche stehen. Zudem wartet der 35-Jährige auf US-Boden noch auf ein Top-Ten-Resultat.

Wie die meisten Spieler hat Wiesberger ein Haus in der Nähe des Klubs gemietet, das er mit Coach Stuart Morgan und Caddie Jamie Lane bewohnt. Den Turniertag wird er dort wie immer mit dem rechten Fuß auf dem Boden beginnen, verriet er kürzlich seinen Aberglauben. „Sehr ungewohnt“ bezeichnet das ÖGV-Ass indes die Ruhe ohne den üblichen Trubel. „Hier tummeln sich in normalen Jahren bereits an den Trainingstagen rund 50.000 Zuseher“, schilderte Wiesberger. „Während der Trainingsrunden war es schon eigenartig ruhig am Platz.“

Wie und wo geht es mit der European Tour weiter?

Wiesberger bleibt nach dem Masters in den USA, wird ebenfalls in Georgia wie Sepp Straka beim RSM Classic (6,6 Mio. Dollar) antreten. Den diesjährigen Abschluss bildet Mitte Dezember das Finale der European Tour in Dubai. Während die neue PGA-Saison (dank US Open und Masters im Herbst mit sechs Majors!) bereits läuft, hinkt die zwischen den Kontinenten verstreute European Tour hinterher, die Reiserestriktionen erschweren einen Kalender. Das erste Turnier 2021 soll in Hongkong steigen, darauf der Desert Swing folgen. (swi)

(swi)

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