Bildung

Brief an Bildungsminister: Eltern drängen auf offene Schulen

Symbolbild: Oberstufenschüler in ihrer Klasse
Symbolbild: Oberstufenschüler in ihrer KlasseClemens Fabry
  • Drucken

„Online-Unterricht ist kein Ersatz für Präsenzunterricht“, schreibt der Bundeselternverband. Auch die Oberstufen sollen wieder aufsperren.

Tagtäglich wiederholt Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) seine Position: Er will die Schulen offen halten. Doch dies sei, wie er etwa am Mittwoch sagte, „nicht eine Angelegenheit des Bildungsministers, sondern eine Sache des Gesundheitsministers in Zusammenarbeit mit der Regierungsspitze“. Und die dürften das etwas anders sehen. Deshalb versuchen die Elternvertreter dem Bildungsminister mit einem offenen Brief den Rücken zu stärken. Auch sie sprechen sich klar für offene Schulen aus.

„Ein Lockdown führt zu langfristigen gesellschaftlichen, finanziellen, wirtschaftlichen und psychischen Schäden, die nicht bezifferbar, aber bereits deutlich durch den ersten Lockdown sichtbar wurden“, schreibt Elisabeth Rosenberger, die Präsidentin des Bundeselternverbandes an mittleren und höheren Schulen, in dem der „Presse“ vorliegenden Brief. Schulschließungen und Distance Learning würden die Bildungsschere „weiter aufgehen“ lassen und „die Gesellschaft spalten". Denn eine  Vielzahl von Schülern und Eltern könnten Distance Learning „aus finanziellen, zeittechnischen oder Knowhow-technischen Gründen nicht schaffen“. Deshalb sei „Online-Unterricht kein Ersatz für Präsenzunterricht“.

Matura bereitet große Sorgen

Der Bundeselternverband spricht sich deshalb auch für eine Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts in der Oberstufe aus. Seit vergangener Woche lernen die Schüler ab der neunten Schulstufe ja bereits wieder im Fernunterricht. Das sei „nicht gerechtfertigt“, beklagen die Elternvertreter und fordern eine „ganzheitlich evidenzbasierte Darstellung für die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen im Schulbereich".

Große Sorge bereitet den Eltern an mittleren und höheren Schulen auch die Matura. Bereits der erste Lockdown im Frühjahr habe „massive Auswirkungen auf die Wissensvermittlung und damit auf die Form und Qualität der Matura“ gehabt. Deshalb brauche es heuer eine „faire Matura“. Die Regeln sollten, so fordern es die Eltern, bis Ende November geklärt sein.

Entscheidung soll am Freitag fallen

Wie es mit den Schulen weitergeht, soll am Freitag entschieden werden. Derzeit befinden sich die Oberstufen im Fernunterricht. Die Volksschulen und Unterstufen werden noch vor Ort unterrichtet. Doch auch sie könnten bald ins Homeschooling wechseln. Wobei das bei den Volksschulen weniger wahrscheinlich als bei den Unterstufen ist. 

(j.n.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.