Firmenpensionen

AUA ruft wegen Altpensionen nach dem Gesetzgeber

(c) APA/GEORG HOCHMUTH
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Die krisengebeutelte Airline muss Millionenbeträge für Altverträge zuschießen.

Wien/Schwechat. In der AUA gibt es einen Streit um die Nachschusspflichten für Firmenpensionen (Altverträge). Die Airline muss dafür alljährlich hohe zweistellige Millionenbeträge nachschießen, weil es Leistungszusagen gibt. Auch für 2020 steht ein Nachschuss an. Die betroffene Gruppe – hauptsächlich ehemalige Vorstände und Manager – weigert sich, auf ihre Ansprüche zu verzichten.

Die AUA habe sich dazu vor Kurzem an die Politik um Hilfe gewandt, berichtet der „Kurier“ in der Donnerstagsausgabe. Ohne den Gesetzgeber scheine das Problem, der Gruppe einen Sparbeitrag abzuverlangen, nicht lösbar.

Nach der Aufregung um Luxusrenten der Nationalbanker schnürte die damalige rot-schwarze Regierung 2014 ein Paket zur Reduzierung von Sonderpensionen – allerdings nur für den öffentlichen Bereich und für Neuzusagen. Betroffen waren 27 Institutionen, etwa Nationalbank, Kammern, Sozialversicherung und ORF. Für bestehende Luxuspensionen gibt es keine Obergrenzen, jedoch „Pensionssicherungsbeiträge“ von bis zu 25 Prozent. Das dauerte allerdings, denn Betroffene zogen vor die Höchstgerichte.

Beiträge für Aktive ausgesetzt

Die AUA ist als nicht mehr staatliches Unternehmen von dieser Regelung nicht betroffen. Rund 550 Ex-Mitarbeiter beziehen zu ihren ASVG-Pensionen Firmenrenten mit garantierten Leistungszusagen. Das Unternehmen gleicht die Differenz zwischen ASVG und 60 Prozent des Letztgehaltes aus. Schafft die Pensionskasse VBV die dafür erforderliche Rendite von 6,5 Prozent nicht, muss die AUA dazu zahlen. 2019 wurden mehr als 34 Millionen Euro nachgeschossen.

Die aktiven Bordcrews haben keine Leistungszusagen mehr, die AUA hat die Pensionskassenbeiträge für die Dauer des Sparpakets ausgesetzt. Rund 400 Flugbegleiter und Piloten erhielten ein Schreiben, dass mit 1. Jänner 2021 bis Jahresende 2025 ihre Pensionsansprüche um 15 Prozent gesenkt werden. Der Staat hat für die AUA ein Hilfspaket geschnürt. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.11.2020)

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