Analyse

Das Wahlwunder von Moldau

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Dank massiver Mobilisierung im In- und Ausland wird die proeuropäische Politikerin Maia Sandu die erste Präsidentin der Republik Moldau. Der Kreml akzeptiert die Niederlage seines Kandidaten.

Maia Sandu, frischgebackene Präsidentin der Republik Moldau, erhielt am Montag viele Glückwunschtelegramme. Die rumänische Regierung und der ukrainische Präsident gratulierten der 48-Jährigen zu ihrem klaren Wahlsieg. Sandu hatte bei der Stichwahl am Sonntag knapp 58 Prozent der Wählerstimmen erhalten. Amtsinhaber Igor Dodon war unterlegen. Glückwünsche kamen auch von den zahlreichen Unterstützern der prowestlichen Politikerin in der Europäischen Volkspartei. Überraschender waren freilich die freundlichen Worte aus dem Kreml. Russlands Präsident Wladimir Putin beglückwünschte Sandu. Der Kreml hoffe auf die „konstruktive Entwicklung der Beziehungen“, hieß es.

Vor ein paar Tagen hatte der Kreml-Chef noch vor „ausländischem Druck“ auf Moldau gewarnt. Und der Chef des Auslandsgeheimdienstes SWR, Sergej Naryschkin, hatte die Gefahr einer „Farbrevolution“ in dem osteuropäischen Land geortet. Es war kein Geheimnis, dass der Kreml den Sozialisten Dodon unterstützt hatte, der seit seinem Amtsantritt 2016 seine Verbundenheit mit Putin öffentlich zelebrierte. Im Wahlkampf hatte Dodon versucht, (meist proeuropäisch eingestellte) Wähler aus der Diaspora als „Parallel-Elektorat“ zu verunglimpfen. Doch auch eine russische Handschrift tragende Desinformationskampagne konnte den Wahlsieg Maia Sandus nicht gefährden.

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